Aschgabat Sightseeing

Aschgabat – die Stadt der Liebe. Das ist der Name der Hauptstadt, allerdings wirkt es eher für mich, wie „die Weiße Stadt“. Die Stadt ist noch relativ jung, wurde erst spät dermaßen ausgebaut. Heute hat sie kilometerlange Sichtachsen, breite Straßen und Boulevards und sämtliche Häuser und Autos sind weiß. An der breiten Hauptstraßen stehen monumentale Gebäude, oft in sehr modernem Design, doch alle in weiß mit goldenen Applikationen. Verkehrsinseln haben in der Mitte ein großes Symbol, einen Brunnen mit Ornamenten oder einfach phantastische Designs, oft auch in Weiß und Gold. Aber es sind kaum Menschen oder Autos auf den Straßen. Die Sehenswürdigkeiten heute haben wir oft alleine besucht. Es wirkte gelegentlich wie eine Geisterstadt. Prachtvoll, fantastisch, aber einsam und allein. Erst ab dem Mittag wurde es wenig mehr und zum Feierabend noch etwas mehr. Und heute haben wir viele atemberaubende Momente erlebt, teils fühlte ich mich so dankbar und privilegiert, daß ich das alles erleben darf! Wir haben so viele ikonische Monumentalbauten gesehen, so viel Geschichte erlebt. Ich bin schlicht überwältigt. Meine Kamera ist übrigens platt. Ich auch. Und offensichtlich klappt es gerade mit dem Blog, gestern konnte ich mich noch nicht einmal anmelden. Unser Hotel hier ist purer Luxus. Groß, international, mit eine phänomenalen Aussicht aus dem 8. Stock. Natürlich alles in weiß gehalten mit goldenen Applikationen. Die Zimmer sind sehr großzügig mit Badewanne und Dusche, TV, einer römischen Ruheliege und 3 Telefonen. Am Bett, auf dem Schreibtisch und im Bad.

Bevor es richtig heiß wurde, sind wir hinaus in die Wüste gefahren zur Stadt der Parther, nach Nysa, die 30 km von Aschgabat entfernt liegt. Einst eine blühende Metropole und Hauptstadt mit 5.000 Einwohner wurde sind doch irgendwann dem Erdboden gleichgemacht. Es scheint überhaupt, daß etwa alle 5 Jahre sich die Türk Völker die Köpfe eingeschlagen haben. Viel ist nicht mehr übrig geblieben, und was noch da ist, steht zwar unter dem Schutz der UNESCO, doch gibt es leider keine Versuche, diese langfristig zu erhalten. Weiter ging es zur Turkmenbashy Ruhy Mosque, einer riesigen Moschee. Allein die Kuppel braucht einen Vergleich mit den Kuppeln des Pantheon oder der Hagia Sophia nicht zu scheuen. Ich müsste mal recherchieren, welche Kuppel jetzt die größte ist. Die Minarette sind 91 Meter hoch, der Teppich im Innenraum ist 215 m² groß. Das ganze Gelände ist natürlich monumental und auf dem Gelände steht auch ein etwas kleineres Mausoleum des ersten Präsidenten mit seiner Familie und Ehrenwache rund um die Uhr. Das erinnert tatsächlich an das Grab von Napoleon in seiner Bauweise. Dann besuchten wir ein Kriegerdenkmal, welches an alle Kriege des Volkes und an das verheerende Erdbeben 1948 erinnert. 178.000 Menschen verloren dabei offiziell ihr Leben, denn die Stärke wurde mit 9 und das Nachbeben mit 10 gemessen. Daher auch die vielen neuen Gebäude und breiten Straßen heutzutage. Fast die ganze Stadt wurde damals zerstört. Aber weiter. Wir besuchten ein Gestüt. Pferde werden hier nicht gegessen, wie bei den anderen Türk Völkern, sie sind Teil der Familie. Reiten in jeder Form ist Nationalsport. Egal, ob Rennen oder Jagen oder was auch immer. Die Pferdezucht hat einen hohen Stellenwert. Also wurden uns einige wirklich edle Rennpferde präsentiert, deren Fell ein sehr schönes, einzigartiges metallisches Schimmern hat. Und wir durften sogar eine Runde reiten! Ich bin noch nie geritten. So richtig. Auf einem echten Pferd. Bis heute. Auf einem reinrassigem Vollblut Rennpferd im Wert von 50.000 $. Aber es war sanft und es war ein sehr schönes Gefühl. Das Glück der Erde… und so weiter. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, rechts oder links abzurutschen. Aber alles gut, ich habe nichts kaputt gemacht. Aschgabat hat neben den ikonischen Bauwerken auch acht wirkliche Monumentalbauten in die Stadt gestellt. An allen sind wir vorbeigefahren, alle habe ich gesehen, doch konnte ich nicht alle wirklich gut fotografieren. Imposant waren sie alle. Übrigens fällt mir gerade auf, einen Einkaufsboulevard oder ähnliches gibt es hier nicht. Wir besuchten einen Basar, der wie alle anderen, sehr bunt war. Wir probierten frische und getrocknete Melonen. Und wir kosteten Beluga Kaviar. Kaviar ist eigentlich nicht mein Ding, aber der hat nur leicht salzig und gar nicht fischig geschmeckt. Aber Beluga ist auch extrem teuer. Nur nicht hier. Unser letzter Besuch galt der Zentralmoschee von Aschgabat. Sie erinnert etwas an die blaue Moschee in Istanbul. Groß, mit blauen Verzierungen, einem riesigen Leuchter und Platz für gut 10.000 Gläubigen. Ein prachtvolles Gebäude. Zwischendurch wurde es so heiß, das Thermometer zeigte 41° Grad in der Sonne an, daß ich wirklich etwas Kreislauf bekam. Aber alles gut, ich habe viel getrunken und mich im Auto in der Klimaanlage wieder abgekühlt. Aber ich habe die Hitze gemerkt. Morgen geht’s in die Wüste. Wir fahren zum Gaskrater und übernachten in einer Jurte bei einer Familie. Es wird kaum Strom geben, wahrscheinlich kein Internet und hoffentlich wenigstens etwas Wasser. Am folgenden Tag geht’s wieder über die Grenze nach Usbekistan nach Chiwa. Dann klappt das mit dem Blog auch wieder ordentlich und den fehlenden Beitrag kann ich nachreichen. Für heute war es jedenfalls genug.

Share it with

Leave a Comment