Ballestas Inseln und Pisco

In aller Herrgottsfrühe war noch leicht untertrieben. Wir waren sicher schon wieder auf, da hat sich der Herrgott noch mal umgedreht. Um 3:30 Uhr ging es schon wieder weiter. So konnten wir noch recht viele Nachtschwärmer von Lima sehen. Und da Lima ja mittlerweile auch zu den Metropolen der Welt mit 10 Millionen Einwohnern gehört, brauchten wir auch gute 45 Minuten, bis wir vom Zentrum aus endlich aus der Stadt raus waren. Erstmal ging es in der Dunkelheit die Pan Americana lang, von der wir noch nicht so viel gesehen haben. Aber immerhin ist dies die längste Straße der Welt. Mit wenigen Unterbrechungen etwa 37.000 km lang. Dann aber lichtete sich das Dunkel und ein magisch-malerisches Bild öffnete sich uns. Rechts die wilden Wellen des blauen Pazifik, links die fast endlose Wüste, eintönig und grau. Dann und wann sah man einen Tümpel, einmal sogar mit rosa Flamingos. Herrlich!

Erste Station heute waren die Ballestas Inseln, ein Naturschutzgebiet, wo wir eine Bootstour unternahmen. Aber nicht so gemütlich mit einem Ruderboot durch die Gegend. Nee, mit einem Speedboot ging es los, da die Inseln etwa 20 km vor der Küste liegen. Eigentlich sind es nur einige Felsen im Meer. Allerdings haben Wind und Wellen mit der Zeit einge bizarre Formen aus dem Felsen geschliffen und auch mehrere Torbögen geschaffen. Tausende von Seeschwalben, Tölpeln und Pelikane nutzen die Inseln als Kolonie. Und bei der letzten Zählung fanden sich auch noch 140 Humboldt Pinguine ein. Genial! Dazwischen tummeln sich Seelöwen, da die Gegend auch sehr fischreich ist. Und als absolutes Highlight haben wir auch noch spielende Delfine gesehen. Nachdem sich dann auch der morgendliche Nebel verzogen hat, kamen die Tiere auch raus zum Spielen, Jagen und Sonnenbaden.

Eigentlich könnte der Tag kaum noch besser werden. Aber nee, ein Highlight jagt das nächste! Auf ging’s zur Pisco Brennerei. Pisco ist der National Schnaps von Peru. Muss man mal probiert haben. Haben wir also gemacht. War lecker. Machen wir bestimmt noch mal…. War auch lecker. Schlieslich erreichten wir unser Hotel mitten in der Wüste, genauer in der Oase Huacachina. Dann endlich bekamen wir auch etwas zwischen die Zähne. War auch nötig nach der Verkostung. Für einen Teil unserer Gruppe ging es noch zum Buggy fahren und Sandboarden. Für die gemütlicheren unter uns ging es auf eigene Faust rauf auf die 70m! Düne zum Sonnenuntergang. Also ich glaube ja, wir haben da was verwechselt. Ich habe seit Jahren nicht mehr so geschnauft. War das anstrengend! Die natürlich suchten wir uns per Zufall einen Weg mit 45 Grad Steigung aus. Wir brauchten 25 min bis nach oben. Die Aussicht war aber auch phänomenal! Leiden mussten wir feststellen, daß wir viel zu früh oben waren. Also genossen wir die Aussicht, merkten, wie es langsam kühler wurde und verfluchten den feinen Sand. Eine Maske wäre jetzt echt hilfreich gewesen! Schließlich ging die Sonne unter, wir hatten unsere Fotos und nun neigt sich der Tag endlich dem Ende zu. Lang und ereignisreich war er jedenfalls. Morgen geht’s nach Nasca zu den Scharrbildern in der Wüste.

Share it with

Leave a Comment