Ja heute ging es zum Sightseeing quer durch die Altstadt, uns zwar bei 35° Grad am Ende. Einerseits anstrengend durch die Temperaturen, andererseits aber auch mega interessant durch die vielen Geschichten, die durch die vielen alten Moscheen, Medresen und Basare lebendig wurden. Unser erster Weg führte uns zum ältesten islamischen Kuppelgrab, dem Mausoleum von Ismail Samanis aus der Samaniden Dynastie. Es ist rund 1000 Jahre alt, entstand noch vor dem Mongolensturm und besteht aus Terrakotta in Ziegelbauweise, wobei es davon unglaubliche 47 Varianten aufweist. Nicht groß, aber beeindruckend. Die Zitadelle der Emire von Buchara ist leider nicht mehr ganz erhalten. Nur noch die Festungsmauer, der Thronsaal und ein schlichter Palast sowie die Freitags Moschee. Überall sind heute Museen untergebracht, die noch einige Artefakte der Zitadelle und der Stadt zeigen. Von der Mauer aus hat man einen schönen Blick über die nähere Umgebung, die allgemein sehr flach ist. Kein Haus hat mehr als drei Stockwerke. Eigentlich ist die ganze Altstadt, da UNESCO Welterbe, sehr gut restauriert aber sehr verschachtelt. Straßen führen in Basare, aber nicht mehr heraus, was auch Absicht sein kann. Sackgassen zuhauf und Souvenirhändler alle 2 Meter. In sämtlichen alten umfunktionierten Medresen sind Souvenirläden mit lokalem Kunsthandwerk. Waffenschmiede, vornehmlich Messer, Seidenteppiche, Kaftane, Hüte und Mütze aller Art, Silberschmuck, Miniaturmalerei, und Hunderte mehr. Das Leben, der Handel, erwacht aber erst zum Abend, wenn die Hitze nachlässt. Am Nachmittag sind lediglich die Touristengruppen unterwegs, die es nicht besser wissen oder die keine Zeit haben. Wir hatten einen entspannten Bummel. Der nächste Weg führte uns dann auch zur Bolo-Hovuz-Moschee einer 300 Jahre alten, reich verzierten ehemaligen Freitags Moschee mit einem kleinen Minarett an einem künstlichen Teich. Wir sind fast durch. Das Poi Kalon Ensemble, bestehend aus 2 Masada, Minarett und Moschee aus dem 12. – 16. Jahrhundert war die nächste Station. Eine Masada wird derzeit von 120 Studenten restauriert, das Hauptportal ist eingerüstet, man kann aber trotzdem noch die blauen Kacheln sehen. Das Minarett ist 50 Meter hoch und eines der Wahrzeichen der Stadt. Beeindruckend ist der ganze Platz auf jeden Fall. In den Innenhöfen haben sich, wie nicht anders zu erwarten, Souvenirhändler niedergelassen. Aber nicht ganz so viele. Zum Schluss gingen wir noch in eine Teppich Manufaktur, um zu sehen, wie die Seidenteppiche geknüpft werden. Sehr dezent wurden auch die Preise dazu genannt, jedoch niemals aufdringlich als Verkaufsveranstaltung. Seidenteppiche sind die teuersten mit bis zu 250.000 $, je nach Größe, Muster, Knotenanzahl und Qualität. Andere waren aus Kamelhaar oder Schaf. Nicht mehr ganz so toll und immernoch teuer. Nach einem entspannten und spätem Lunch waren wir fix und fertig und durch. Am Nachmittag bin ich selbst noch einmal schnell durch die nahen Gassen gestromert, habe mir ein Eis schmecken lassen, habe Fotos von der Statue von Hodscha Nasreddin gemacht und genieße nun die Kühle meines Hotelzimmers. Am Abend geht’s noch zum Dinner, und morgen dann weiter. Es macht immer noch Spaß und ist interessant, exotisch und informativ.
