Jaipur in Rajasthan

Ja heute war also nun die Pink City Jaipur dran. Also um eines vorweg mal klarzustellen: Pink ist hier gar nix. Eher terrakottafarben. Und das kommt daher, weil der Maharadscha 1856 für Queen Victoria die Stadt in der Farbe der Gastfreundschaft Rosa streichen ließ. Allerdings gaben dann doch die Pigmente des Sandsteins der Umgebung den (Farb)Ton an. So. Aber nun los. Zum Frühstück lernte ich endlich auch andere Tourteilnehmer kennen, die allerdings ihren eigenen Guide hatten. Meiner hatte sich ohnehin um 30 Minuten verspätet, hatte dann aber sehr viel erklärt und konnte alle meine Fragen beantworten. Man hat schon gemerkt, daß er hierher gehört. Erst ging es in die Altstadt auf dem Wege hoch zum Fort Amber. Der Weg führte erstmal an einem alten Wasserbassin vorbei, dessen Wasser fürchterlich grün war. Sah sehr ungesund aus. Trotzdem leben dort Fische und Schildkröten drin. Auch am Palast der Winde, Hawa Mahal, einem Teil des Stadtpalastes, kamen wir vorbei. Das war schon das erste kleine Highlight. Dann Fort Amber. Das ist die Festung überhaupt. So wie man sich eine richtige Festung vorstellt. Wie die Ritterburgen zu Hause, nur viel größer und prächtiger. Mehrere ausgeklügelte Verteidigungsanlagen, mehrere Paläste, Audienzhallen, private Gemächer mit fließendem Wasser warm oder kalt, dem Harem und Werkstätten und Unterkünfte für die tausend Diener. Mindestens. Es war schon sehr verwinkelt und nicht einfach, sich zurechtzufinden. Alles aus weißem Marmor und rotem Sandstein. Übrigens wird gerade der Vice President von Amerika erwartet, daher wurden überall noch kleine Restaurierungsarbeiten gemacht. Man konnte übrigens per Auto oder Elefant zur Festung hoch. Die armen Elefanten haben ganz schön geschnauft bei der Hitze heute. 43°C! Abkühlung fand man in den zahlreichen kleinen Gärten in den Höfen, und die waren wirklich herrlich am blühen. Überall sah man noch originale Verzierungen, Schnitzereien, die ursprünglichen Farben und Ornamente. Wirklich zu Recht UNESCO Welterbe! Über 2 Stunden hat die Tour gedauert. Inklusive Besuch in Werkstätten lokaler Künstler, dem Waffenmuseum, einem Fotografie Museum und eines für die traditionelle Kleidung und Stoffe der Königsfamilie. Die übrigens auch zu Hause war, wie wir an der Flagge sehen konnten. Wirklich beeindruckend. Zurück zur Stadt ging es noch am Wasserpalast Jal Mahal vorbei, wo es noch mehr Tiere zu sehen gab. Kamele zum Beispiel. Auf der Straße, nicht im Wasser. Im Wasser waren Pelikane, Kormorane, Reiher und einiges mehr. Allerdings war das Wasser auch hier nicht sehr sauber. Weiterhin habe ich auf dem Weg wieder die obligatorischen Kühe gesehen sowie Ziegen, Pferde und die Straßenhunde. Noch vor meinem Lunch, wo es nur Salat gab, ging es noch zum alten Observatorium. Das wollte ich unbedingt noch sehen. Auch UNESCO. Einer der Maharadschas war nämlich ein großer Freund der Astrologie. Daher erfand er selbst entsprechende Instrumente und richtete für seine Astrologen einen weitläufigen Park mit Instrumenten zur Sonnen- und Sternbeobachtung ein. Jantar Mantar der Name. Einige Sonnenuhren sind tatsächlich sehr groß geraten. Wir reden hier von 27 Metern bei der größten Sonnenuhr. Sogar ein Planetenmodel nach Galilei gab es. Vielleicht von Galileo. Ich weiß es nicht. Aber toll war trotzdem.

Fort Amber in Jaipur
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