Madrid Sightseeing part II

Der zweite Tag Sightseeing in Madrid. Und wieder sehr abwechslungsreich und voller Kunst und Kultur. Erst ging es wieder Richtung Palacio Royal, denn das Teatro Real, das königliche Theater, liegt direkt davor. Wieder war es ziemlich kalt am Morgen, doch diesmal habe ich mich noch wärmer angezogen als gestern. Man lernt ja dazu. Jedenfalls hatte ich wieder mal unverschämtes Glück mit meiner Buchung, denn ich war der einzige, der diese Führung auf Englisch an diesem Morgen gebucht hatte. Also bekam ich wieder eine private Führung (, denn auf deutsch wurde sie ohnehin nicht angeboten). Mein Guide war ein älterer Herr, der sich sehr gut in der Geschichte des Hauses und in der Welt des Theaters auskannte. Im Saal selbst durfte man, wie üblich, keine Fotos machen, doch sonst überall. Die Geschichte an sich ist schon sehr interessant. Verdi und Strauss höchstpersönlich besuchten hier ihre eigenen Opern zu den Uraufführungen. Künstler, wie Picasso und Dali entwarfen Bühnenbilder und Dirigenten, wie Karajan und Bernstein, traten auf. Natürlich gibt’s eine königliche Loge, wenn sie auch nur selten durch die Monarchen genutzt wurde. Einzig die Königin emérita Sofia von Spanien ist als Opernfan bekannt, kommt jedoch in der Regel inkognito. Daneben gibt es diverse Salons und kleine Säle in dem Gebäude, deren Ausstattung teils vom Prado selbst kommt. Aber auch alte ausrangierte Bühnenelemente wurden dekorativ platziert und zaubern so eine wunderbare altmodische Atmosphäre des goldenen Zeitalters. Übrigens sind auch sämtliche Werkstätten, Lager und Proberäume für Künstler und Orchester im Gebäude selbst untergebracht. Es ist also ziemlich groß, dieses Teatro Real. Aber es war schön, diese Führung. Weiter ging’s dann zum Prado, wo ich einerseits nach kurzer Zeit bereits erschlagen wurde von der Masse der Bilder und Skulpturen, andererseits komplett die Orientierung verlor, da dieses Museum eine so unkonventionelle Raumaufteilung hat, daß man oftmals entweder in einer Sackgasse landet oder Säle und Räume mehrfach durchwandern muss. Aber sämtliche großen Meister sind vertreten, besonders natürlich die spanischen. Velazquez, Goya, Greco, Tizian, Dürer und Rubens und viele mehr. Alle da. Teils mit riesigen, mehrere Quadratmeter großen Gemälden, manchmal aber auch sehr kleine in A5 Größe etwa. Leider durfte man auch hier nicht fotografieren, was ich aber erst nach 30 Minuten bemerkte. Wenigstens wurde ich nicht erwischt. Hinterher taten mir aber die Füße weh und ich konnte kaum noch Laufen. Es waren einige Kilometer, obwohl die 2. Etage gesperrt war. Ohne Angabe von Gründen. Ärgerlich! Nach einer kurzen Stärkung und einigen Minuten Ruhe (und Füße hochlegen) in der nahen Kirche San Jerónimo el Real, der ehemaligen königlichen Hofkirche, ging es dann langsam Richtung heimwärts. Allerdings führte mich der nach-Hause-Weg am Schifffahrtsmuseum vorbei. Und da dies mal keinen Eintritt verlangte, ging ich kurzerhand doch noch rein. Ein kleineres, altmodisches aber mit vielen dutzenden Schiffsmodellen und viel Charme voll gestopftes Museum. Dazu gab es noch Galionsfiguren, Kanonen, Landkarten, Navigationsinstrumente, Stichwaffen mit den passenden Marine-Uniformen und sogar etwas von der Ladung zu sehen. In diesem Falle chinesisches Porzellan. In China selbst war ich ja in einigen Schifffahrtsmuseen, daher ist das als Seemann ja sowieso interessant für mich. So schließt sich der Kreis. Doch es gab auch ein großes detailliertes Modell der Santa Maria von Kolumbus zu sehen. Alles in allem: war gut und interessant und sehr umfangreich. Nun habe ich meine Planung für morgen noch fertig gestellt, denn morgen geht’s weiter nach Toledo! Aber das liegt nur 1 Stunde weit weg. Da sollte ich schnell hinkommen…

Teatro Real in Madrid
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