Samarkand, Usbekistan

Samarkand, Schnittpunkt der Kulturen, Herz der Seidenstraße und UNESCO Welterbe. Ich hätte mir früher niemals träumen lassen, das ich jemals den Rajasthan Platz mit eigenen Augen sehen werde. Das war immer ein märchenhafter Ort aus „Tausend und einer Nacht“, obwohl es nur wenig mit der arabischen Folklore zu tun hat. Diese Verbindung entsteht eher durch die drei Koran-Schulen, die Medresen, die den Platz umgeben. Da sind wir nun. Und für mich wird ein kleiner Traum wahr. Und das Schönste ist: unser Hotel ist direkt daneben, wir haben 2 Minuten Fußweg zum Platz. Aber mal der Reihe nach. Am Morgen ging es direkt zur 50 km entfernten Grenze, die wir ohne Probleme überquerten. Die usbekische Grenzbeamte war sogar sehr nett und sprach mich auf deutsch an. Nur einige Floskeln, aber es war der netteste Grenzbeamte, dem ich bisher begegnet bin. Da wir noch Zeit hatten, um im Hotel einzuchecken, fingen wir schon mal mit dem Sightseeing an. Wir besuchten außer der Reihe einen kleinen Familienbetrieb, der Seidenpapier auf die traditionelle Weise per Hand herstellte. Uns wurden die einzelnen Schritte erklärt und vorgeführt, was durchaus interessant war. Papier von der Rinde des Maulbeerbaum. Sieht man auch nicht alle Tage. Hier wurde das erste Papier außerhalb Chinas hergestellt. Dann ging es noch zum ehemaligen Observatorium. Der Timuriden-Fürst Ulugh Beg (1394 – 1449) war nämlich weniger durch seine Herrschaft als durch seine astronomische Leidenschaft bekannt. Er baute ein Observatorium und gründete eine Madrasa, schrieb einen Sternenkatalog mit 1018 Sternen und kalkulierte das Jahr mit nur 58 Sekunden Unterschied zur heutigen Zeit. Respekt! Dies ist sozusagen das dritte historische Observatorium auf meiner Reise – nach Dehli und Peking. Hätte ich so auch nicht erwartet und war auch so nicht geplant. Den Nachmittag verbrachten wir entspannt im Hotel, erst abends ging es noch mal los. Zum einen wollten wir was essen (Essen war gut, aber kleine Portionen, Service war weniger gut). Und dann natürlich zum Rajasthan Platz, denn da gibt’s abends um 21:00 Uhr eine Musik- und Lichtshow. Tatsächlich war es eine Lasershow, aber eine richtig gute! 18 Minuten lang wurde die Geschichte Samarkands erzählt, wobei ein großer Sprung vom Mittelalter zur Neuzeit gemacht wurde. Alle drei Medresen wurden mit einbezogen, viele bunte Farben, arabisch anmutende Musik und eine tolle Lasershow. (Ich werde später ein Video davon erstellen.) Die Verbindung allein: moderne Lasershow auf historischen Gebäuden, sogar Koran-Schulen ist schon überaus bemerkenswert! Hat sich aber sehr gelohnt. Morgen geht’s auf ausführlichen Stadtbummel durch Samarkand.

Rajasthan Platz in Samarkand
Share it with

Leave a Comment