Sightseeing Dehli

Nach einer unruhigen Nacht, ich konnte kaum schlafen wegen Jetlag, ging es heute früh dann gegen 8 schon wieder los. Das Frühstück war ganz okay, nur Kaffee können sie nicht. Da gab’s mal wieder den Instant Kaffee. Dann passierte genau das, was mich die nächsten 3 Stunden schwitzen und bangen ließ. Ich erwähnte bereits, das ich ohne Handy verloren bin. Und genau zum Frühstück schaltete ich das Telefon versehentlich aus. Und da ich keinen Pin hatte, ging es auch nicht mehr an. Nun war guter Rat teuer. Mein Guide half mir mit einigen tausend Rupien für’s erste aus. Und mit Internet. Zum Glück erreichte ich meinen Paps, der mir schließlich den Pin durch gab. Alles wieder gut. Aber lustig war das nicht! Also los. Wir hatten circa 4 Stunden Zeit und besichtigten als erstes die größte, etwa 350 Jahre alte Moschee des Landes, die Jama Masjid, die Freitags Moschee. Sie umfasst einen Gebetshof von etwa 90 x 90 Metern und bietet so 25.000 Menschen Platz Die zwei Minaretten sind 40 Meter hoch! Der Anfang der Tour war also schon mal sehr beeindruckend. Zumal wir so früh da waren, das kaum andere Touristen schon unterwegs waren. Überhaupt sind wir ja in den Nachsaison da. Deswegen ist es auch tagsüber so heiß, heute wurden 37°C erreicht. Als nächsten ging es leider am Roten Fort vorbei zum Rajghat Memorial. Dies ist eine Gedenkstätte, an der Mahatma Ghandi eingeäschert wurde. Mahatma, Anführer der Unabhängigkeitsbewegung (von den Briten) steht noch heute in hohem Ansehen und wird als Held verehrt. Es scheint, als gehörte dies zum Pflichtprogramm für Besucher. Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber war okay. Schließlich gelangten wir zum India Gate, welches mit dem in Mumbai gelegen Gateway of India nicht zu verwechseln ist. Dort war ich ja bereits. Dieses hier ist ein Kriegerdenkmal, während das in Mumbai ein Triumphbogen zu Ehren des britischen Königs Georg V. ist. Na weiter. Endlich erreichten wir das Mausoleum von Humayun. Er war der 2. Herrscher der Mogul Dynastie und regierte vor etwa 500 Jahren. Das Gebäude allerdings ist für die damalige Zeit überaus prächtig ausgefallen. Roter Sandstein und weißer Marmor, filigrane Steinmetzarbeiten auf einem großzügigen Areal. Wirklich sehr beeindruckend. Der dazugehörige Garten weist aber noch eine Besonderheit auf. Während des Monsun kann das Wasser nicht ablaufen und setzt so die tausenden Gänge unter dem Rasen unter Wasser, sodass die Kobras schließlich alle herauskommen. Die werden durch die wilden Hunde, die im Park leben aber in Schach gehalten. Überhaupt werden die Tiere dort sämtliche mit sehr viel Respekt behandelt. Wilde Hunde, die Kühe auf der Straße, sogar die Tauben und sicherlich auch die Ratten, die sich tagsüber verstecken. Nach dem Hindu-Glauben könnten es schließlich nahe Verwandte sein, denen man nix Böses will; das geht alles auf’s Karma-Konto.

Dann war es Zeit, die 4 stündige Fahrt nach Agra anzutreten. Sobald wir die Vororte der 26 Millionen Stadt erstmal hinter uns gelassen haben, wurde der Verkehr merklich ruhiger, auf dem Highway geradezu leer. Ein Highlight stand mir ja noch bevor. Das originale Rote Fort in Agra, welches um einiges größer, imposanter und auch interessanter war. Neben dem Mausoleum und dem roten Fort in Delhi gehört dies auch zum UNESCO Welterbe. Ein Teil des Fort wird übrigens immernoch militärisch genutzt. Jedenfalls ist es eine sehr große, sehr gut befestigte Wehranlage mit Audienzhallen, Ställen, einem Harem und vielem mehr. Eine doppelte Mauer mit Wassergraben, jetzt ohne Krokodile, und ein großer Garten gehören ebenfalls dazu. Hier wurde übrigens auch der 3. Großmogul von seinem Sohn unter Hausarrest gestellt, um selbst zu herrschen. Der 3. Großmogul Shah Jahan war der Herrscher, der das Taj Mahal erbauen ließ, was sich in Sichtweite befindet. Dies ist das Grabmal seiner Lieblingsfrau. So konnte er es zwar täglich sehen, durfte die Festung aber nie verlassen. Eigentlich eine sehr traurige Geschichte. Trotzdem ist das Fort mit seinem roten Sandstein immens eindrucksvoll. Und natürlich konnte ich einen ersten Blick auf das Taj Mahal werfen, womit mir schon ein Herzenswunsch in Erfüllung ging. (Morgen gehe ich aber näher ran!) Die letzte Station war dann schließlich ein Besuch bei den Handwerkern, die die Intarsienarbeiten des Taj Mahal in der 16. Generation machen! Wirklich eine sehr filigrane Arbeit. Und natürlich wollten sie mir was verkaufen. Aber ich blieb standhaft. Dort kaufte ich nichts. Etwas später kaufte ich mir dann als Souvenir indischen Mango-Tee und einen Magneten für den heimischen Kühlschrank. Nun bin ich reichlich kaputt und ziemlich tot und muss nun schnell schlafen, denn morgen geht’s zum Sonnenaufgang zum Taj Mahal!

Jama Masjid Moschee in Delhi
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