Sommerzeit auf Hainan

Egal wie, irgendwas ist immer. Heute war nun das genaue Gegenteil des Tages von gestern. Heute Sonne satt, fast gänzlich blauer Himmel bei 32° Grad und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Der Schweiß lief mir nur so in Strömen vom Körper. Abkühlung war fast nicht möglich. Heute habe ich mich in den Bus gesetzt und bin 1,5 Stunden auf der andere Seite der Sanya Bucht gefahren. Und diese Insel ist wirklich subtropisch! Wir fuhren an Palmenalleen und Palmenwäldern vorbei. Bananenplantagen, Akazien, Mangroven und viele weiter verschiedene Palmen waren auf dem Weg zu sehen. Alles war unglaublich satt-grün. Das Ziel war die Guanyin-Statue von Nanshan. Es ist eine weibliche Bodhisattva Statue und gilt als Symbol für Gnade, Weisheit und Glück und wird auch als Meerespatronin verehrt. Diese Statue ist die 6.gröste der Welt. Es ist ein ziemlich großer touristischer Anziehungspunkt und hat auf seinem Areal auch noch ein buddhistisches Kloster, daß ich aber leider nicht mehr geschafft habe. Allein zur Besichtigung der Statue habe ich fast 3 Stunden gebraucht. Sie ist 108 Meter groß inklusive einem Fuß von 30 Metern. In diesem Fuß ist eine große Halle mit einer weiteren Statuen in Gold und in den Nebenräumen unzählige weitere kleinere Statuen. Es heißt, Buddha habe 10.000 Erscheinungsformen; ich glaube, hier sind sie alle vertreten. Es waren wirklich Tausende. Innen war viel Gold und cremefarbener, blank geputzter Marmor. Natürlich darf man drinnen keine Fotos machen. Und dieses Mal habe ich mich daran gehalten. Es käme mir wie eine Entweihung vor, hätte ich dort fotografiert. Das wäre nicht richtig gewesen. Ein wirklich heilige Stätte. Ich bin wirklich nicht gläubig, keiner Religion zugehörig, aber ich versuche stets Respekt zu zeigen. Glücklicherweise waren gar nicht mal so viele Touristen und Pilger unterwegs, als das es viel Gedränge gegeben hätte. Einige gute Fotos von außen sind mir so wohl gelungen. Sie steht an einem weitem Sandstrand und die Gegend ist ein sogenannter Scenic Spot der Kategorie AAAAA. (Viele der Sehenswürdigkeiten, die ich besucht habe, hatten diesen höchsten chinesischen Status.) Was mir nur etwas merkwürdig vorkam, ist, daß wirklich viele Souvenir Verkäufer und Futterstände dort waren. Das schmälerte etwas die heilige Stätte. Aber natürlich ist es für die Mönche sicher eine wichtige Einnahmequelle. Was ich gut fand, waren die frischen eisgekühlten Kokosnüsse. Ich gönnte mir gleich zwei. Auf dem Hin- und auf dem Rückweg. Und ein Grün-Tee-Eis obendrein. Das war wirklich erfrischend erfrischend und erfrischend günstig auch. Allerdings wurde ich wiederholt, sogar von Russen, für einen Russen gehalten. Sehe ich denn so russisch aus? Das wäre mir neu. Leider ist mein russisch wirklich weg, ich kann kaum mehr einen Satz zustande bringen. Aber gut. Der Rückweg war nicht so ganz optimal, denn erst wollte ich einen Taxifahrer anheuern, der aber noch 30 Minuten brauchte, um weitere Gäste mitzunehmen. Entnervt nahm ich dann doch den Bus und fuhr 1,5 Stunden wieder zurück. Jetzt bin ich reichlich kaputt, mein T-Shirt ist durch, die Kamera platt. Morgen ist ein neuer aufregender Tag!

Guanyin-Statue von Nanshan auf Hainan
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