16.1.2019 um 14:00 Uhr

Lüderitz und Walvis Bay, Namibia

Nun hätten wir also Namibia auch geschafft. Seit gestern liegen wir hier in der Walfischbucht mit dem gleichnamigen Örtchen, am Tag zuvor waren wir in der ehemaligen deutschen Kolonie Lüderitz. Lüderitz empfing uns ziemlich frisch und sehr verschlafen. Manchmal frage ich mich, nach welchen Kriterien Aida die Häfen aussucht und die Reisen zusammenstellt. Sicherlich gibt’s hier nicht sehr viele Alternativen, aber Lüderitz jedenfalls gehört nicht zu den beliebtesten Ausflugszielen. Der erste Eindruck: es sah aus, wie der Oman mit dem Hafen Salalah, den ich ja auch schon mehrfach besucht habe. Blaues Wasser, darüber gelber Sand und grauer Stein und schließlich blauer Himmel. Und das über den gesamten Horizont. Und es war noch nicht mal richtig warm, sondern eher frisch kühl. Die einzige Abwechslung bot auf einem kleinen Felsen, etwa 500 Meter entfernt, eine kleine Kirche. Diese kam tatsächlich aus Deutschland und war sehr schlicht gehalten. Die Buntglasfenster waren Stiftungen angesehener Handwerker oder solche, die sich irgendwie um diese Enklave geschert haben. Eines kam sogar aus Bad Kösen. Vor etwa 100 Jahren hatte dieser Ort nocht etwas zu bieten, nämlich Gold- und Diamantvorkommen in näherer Umgebung. Aber daraus ist die Geisterstadt Kolmanskoop geworden. Und wenn die 3 Kneipen und 5 Shops von Lüderitz auch noch dicht machen, blüht hier das gleiche Schicksal. Naja fast, immerhin gibt’s noch erfolgreiche Austern- und Lobsterfarmen. Aber sehr viel mehr wird hier trotzdem nicht geboten. Witzig sind nur noch diverse deutsche Bezeichnungen, wie Straßenschilder oder der Bahnhof.

Gestern und heute jedenfalls liegen wir in der Walfischbucht. Die Stadt ist offensichtlich am Reißbrett entstanden mit sehr weitläufigen Strassenzügen. Zum Glück fand ich einen vetrauenswürdigen Taxifahrer, der mich etwas herum fuhr. Erst zu einigen Souvenirshops, wo ich zu meiner Freude namibianischen Roibush Tee entdeckte. Dann zu einer Kolonie Flamingos, die ich noch nie in freier Natur gesehen habe. Und schließlich zur Düne 7, einer fast 400 Meter hohen Sanddüne bei einem Nationalpark inmitten der Wüste Namib. Wüsten sind an sich schon recht beeindruckend, wenn man so gar nix mehr sieht außer gelben Sand und blauem Himmel. Immerhin standen hier noch vereinzelte dürre Palmen herum. Also letztendlich bin ich froh, das ich den letzten Ausflug hier noch gewagt habe, denn es sah erst gar nicht so aus. So habe ich wenigstens noch etwas vom Land gesehen, wo ich wohl kaum so schnell wieder hin komme. Jetzt gilt es, die letzte große Etappe von 6 Seetagen am Stück zu überstehen, bevor wir den letzten afrikanischen Hafen Dakar im Senegal anlaufen. Mal sehen, ob ich es da raus schaffe. Dann ist es nur noch ein Katzensprung von Teneriffa bis nach Hause!

Düne 7, Namib Wüste, Namibia
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