Alex Bordtagebuch
Träume sind so viel schöner, wenn Du sie lebst! Jessica Watson

19.9.2015 um 6:30 uhr

Auf nach New York

Und zwar ohne Umwege. Die Probleme fingen bereits in St John’s, Canada an, wo wir erstmal fest saßen. Der Naturhafen bot wunderbaren Schutz, sodass wir den Sturm draußen auf dem Meer gar nicht richtig mit bekamen. Jedenfalls blieben wir über Nacht an der Pier. Erst am nächsten Tag zur Mittagszeit gab der Lotze sein OK. Da hatten wir dann schon 20 Stunden Verspätung. Die waren halt nicht mehr aufzuholen. Sobald wir aus dem Hafen raus waren, trafen uns einige heftige Wellen, und wir wurden hübsch durch gerüttelt. Die Gläser rutschten reihenweise von den Tischen, selbst Wasser Karaffen gaben der Schwerkraft nach.

Halifax ließ der Kapitän dann gleich sein, und so befinden wir uns seit zwei Tagen auf See auf direktem Wege nach New York. Viele der Gäste sind natürlich nicht begeistert, denn dies ist ja schon der zweite Hafen auf einer Reise, den wir nun nicht anlaufen. Und die Seetage werden immer anstrengender.

Eigentlich sollten auch die kanadischen Behörden zum check an Bord kommen, was sich nun auch erledigte. Jetzt wird der USPH Check direkt gemacht. Und unser gesamtes Management wird mit jedem Tag nervöser. Verfehlungen werden sofort und strenger geahndet. Es scheint, als würden extrem viele Dinge nun noch in letzter Minute erledigt werden. Unsere regulären Arbeitszeiten sind auf das Maximum angewachsen. Ganz ehrlich, derzeit macht es ganz und gar keinen Spaß mehr. Ich hoffe sehr, das sich die Stimmung und die Lage bald wieder beruhigt. Selbst mit der Vita hatten wir nicht so viel zu tun. Im Vergleich war mein letzter USA Besuch wesentlich entspannter.

Und da das alles nicht genug ist, hatten wir nun auch noch gestern eine medizinische Ausschiffung. Ein Gast wurde per Helikopter auf hoher See von der kanadischen Ambulanz abgeholt, da wohl absehbare Lebensgefahr für ihn bestand. So unsere offizielle Information.

Und zu guter letzt funktionieren unsere Borduhren irgendwie nicht richtig. Wir haben teilweise drei verschiedene Uhrzeiten auf offiziellen Borduhren. Zumal wir ja permanente Zeitverschiebungen haben. Ständig wird die Uhrzeit umgestellt, da scheint das System nicht mehr mitzukommen. Man kommt richtig durcheinander. Ich bin schon zwei mal zu früh aufgestanden!

Doch zum Schluss habe ich noch eine gute Nachricht: ich habe Bergfest! Noch mal so lange wie bisher an Bord, und ich Fähre wieder nach Hause!

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