So langsam wird es mal Zeit für ein kleines Update. Es ist ja eine Menge passiert und in Zeiten der Corona Krise betrifft es nun mittlerweile jeden einzelnen von uns. Bisher ging es uns an Bord noch verhältnismäßig gut. Vor unserer Abreise konnten wir noch in St.Kitts Treibstoff laden und dann ging die lange Reise los. Da wir nur mit 10-12 Knoten voran kommen, werden wir erst am 8. April in Hamburg ankommen. Das ist zumindest bisher der Plan. Und da wir keine Gäste haben, verbringen wir die Tage zur Hälfte mit Putzen und die andere Hälfte mit Schulungen und Trainings. Aber über Wochen geht das natürlich auch nicht. Nach einer Woche ist auch das mehr oder weniger alles fertig. Keiner weiß, was noch passiert, wenn wir in Deutschland sind. Sämtliche Reisen sind bis 30.April abgesagt. Wir wissen noch nicht mal, ob wir überhaupt von Bord kommen, da ja fast überall Ausgangssperre herrscht. Busse und Bahnen oder Flieger gibt’s auch kaum noch. Und alle hamstern was das Zeug hält. Wir haben hier an Bord noch ein etwas ruhiges Leben, konnten abends draußen sitzen und haben ein Unterhaltungs Programm für die Crew auf die Beine gestellt. Doch was sich die Firma nun vorstellt, ist nicht ganz einfach umzusetzen, geschweige denn, zu verstehen. Sicherheits Abstand an Bord? Wo wir keine Kranken an Bord haben, nicht mal einen Verdachtsfall? Wo wir seit Jahrzehnten trainiert werden, zusammen im Team zu arbeiten und zusammen zu leben? Das wird schwer, sehr schwer! Verhaltensregeln, die an Land sicher Sinn machen, sind an Bord nicht immer umsetzbar oder kontrollierbar. Ich fürchte wirklich, daß sorgt noch für heiße Diskussionen an Bord. Die Firma tut sich damit keinen Gefallen, auch wenn es gut gemeint ist, aber vielleicht sollte das von Schiff zu Schiff entschieden werden? Aber eigentlich sind wir noch gut dran. Es gibt Schiffe in der Flotte, die schenken keinen Alkohol mehr aus und haben kaum noch Zigaretten da und niemand darf von Bord. Ich glaube, daß wird noch richtig lustig hier…
Irgendwo auf See
1 Comment on “Irgendwo auf See”
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Haltet die Ohren steif. Hier draußen ist es schlimmer.