Nun, während der letzten Tage habe ich mich doch wieder etwas beruhigt. Der letzte Eintrag war doch mit sehr viel „Leidenschaft“ geschrieben. Da wir noch immer keinen Kranken an Bord haben, wurde dieser Sicherheitsabstand auch nicht auf Biegen und Brechen überall umgesetzt. Letztlich wusste wohl jeder, wie schwierig dies hier für uns hier ist. An Land sieht die ganze Sache natürlich schon wieder ganz anders aus. Hier haben wir inzwischen aber auch einige Neuigkeiten bekommen. Zum einen sind wir alle in die leerstehendes Gäste Kabinen umgezogen, vorzugsweise natürlich die Balkonkabinen, was für viele von uns ein echtes Highlight ist. Besonders die asiatische Crew genießt das sehr, war teilweise sogar recht schüchtern, da sie mit so etwas nun mal gar nicht gerechnet haben. Für uns ist die Möglichkeit Frischluft in der eigenen Kabine zu bekommen natürlich auch sehr angenehm. Zum anderen hat sich unser Kurs geändert. Es geht nun nicht mehr nach Hamburg, sondern unser nächstes Ziel ist Skagen in Dänemark. Aus welchen Gründen auch immer. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit noch immer mit Putzen und Schulungen. Wir bringen sämtliche über 700 Sonnenliegen mal wieder in Schuss oder sortieren die gesamte Tischwäsche aus. Wann haben wir schon mal die Gelegenheit und vor allem die Zeit, dies so gründlich und ausführlich zu tun?! Wie es aussieht, wird dieser Zustand wohl noch eine Weile anhalten. Aber noch ist es wenigstens mittags recht warm und nicht zu windig, auch wenn das Schiff seit 2 Tagen doch sehr schwankt. Die Wellenhöhe beträgt etwa 3 Meter, und bei der langsamen Fahrt merken wir jeden Berg und jedes Tal. Aber es ist angenehm. Ich mag es, man kann herrlich dabei einschlafen, wenn man so gewiegt wird! Dazu das weite Meer voraus und im besten Fall ein Gläschen Wein in der Hand…
