Ehaola, Madagascar
Wir sind kurz vor der afrikanischen Küste, auf Madagaskar. Blöderweise assoziieren wir diese Insel weniger mit dem Film als vielmehr mit dem Shanty. Und tragischerweise hat sich ein Teil des Liedes heute dann auch bewahrheitet. Am Strand von Madagaskar erlag einer unserer Gäste einem Herzinfarkt. Es war eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr heiß und das Wasser vergleichssweise recht frisch. Vermutlich die Ursache. Ich war mit Kollegen zu dieser Zeit ebenfalls am Strand, an diesem Strand. Aber zum Glück haben wir nicht viel davon mitbekommen. Der örtliche Arzt kam leider erst nach etwa 30 Minuten, alle Rettungsversuche waren vergebens. Ein Kollege alarmierte unser Schiff und rief den Arzt. 200 Meter von uns sahen wir nur eine ständig größer werdende Menschenmenge, hauptsächlich Einheimische, mehr aber nicht. Irgendwie hat so etwas ja noch gefehlt auf unserer Reise. Wir haben fast alles mitgemacht, was so auf einer langen Seereise passieren kann. Heftigen Seegang, verpasste Häfen, ganz am Anfang eine medizinische Ausschiffung per Helikopter, eine Havarie. Ein Todesfall fehlte noch. Es ist es aber genug! Obwohl die Länder, mit den hohen Kriminalitätsraten kommen noch. Ich persönlich werde mich, aufgrund meiner Erfahrungen, aber tunlichst zurückhalten, und wenn nötig lieber auf Landausflüge verzichten. Es gibt sicherere und interessantere Orte auf der Welt. Außerdem gibt es eh nur noch wenige Dinge auf dieser Reise, die ich noch sehen will. Zum Glück kenne ich ja Südafrika bereits. Da bin ich also nicht so sehr scharf drauf.
Demzufolge habe ich nun von Madagaskar gar nicht so viel mitbekommen. Die Insel wirkt sehr trocken und bergig, aber auch mit wundervollen Stränden und viel Grün im Hintergrund. Der Sand am Strand war sehr fein, aber auch sehr heiß. Aber die Armut ist echt bedrückend. Es ist das 4.ärmste Land der Erde. Wir sahen selbst am Strand viele Kinder in zerschlissenen und sehr schmutzigen Kleidern. Andererseits bekamen wir auch Polizeischutz, selbst am Strand, damit wir nicht zu sehr belästigt wurden. Was für eine verdrehte Welt!