Kirkwall, Orkney Islands

Irgendwo nördlich von Schottland. Wir sind ja umgeroutet worden und liegen nun halt nicht bei den Färöer Islands irgendwo in der nördlichen Nordsee. Allerdings wird das Wetter ähnlich bescheiden sein. Gestern in Bergen hatten wir Sonne mit blauem Himmel, heute typisches schottisches Highland Wetter. Wenn es auch die schottischen Inseln sind. Grau, Nieselregen, sehr stürmisch. Stürmisch war es auch auf See letzte Nacht. Windböen von bis zu 9 Windstärken, geschätzte 9 Meter Wellen, das hat uns ganz schön durchgeschüttelt. Einige Teller sind zu Bruch gegangen, einige Gläser auch und einige Schiebetüren entwickelten ein reges Eigenleben. Zum Glück sind die meisten unserer Gäste Seetauglich! Viele empfanden es als erfrischende Abwechslung und es wurde alte Geschichten der stürmischen See ausgegraben. Und mit viel Seemannsgarn zum Besten gegeben.

Ich trotze Wind und Wetter und bin wieder an Land, um Schottland mal näher anzusehen. Zum ersten Mal mit dicker Winterjacke! Zum allerersten Mal lagen wir an platten Land, in der Nähe von Bauernhöfen! Das satte dunkle Grün Scandinaviens liegt hinter uns. Die Kühe und Schafe knabberten an braunen Mosen und Flechten. Plattes Land ringsum, keine Berge mehr.

Kirkwall selbst ist ein verschlafenes kleines Nest mit wenigen Einwohnern, wenn auch die Besiedelung vor rund 12000 Jahren bereits begann. Sehenswert sind daher nur die Ruinen des Bischofssitzes und des Earlssitzes und die aber auch wirklich sehenswerte und geniale dreistöckige schottische Kathedrale St Magnus. Dicke Säulen, dicke Mauern, viele alte Gräber rund um die Kirche und herrliche Bleiglasfenster. Gebaut bereits 1137! Sonst gibt es kaum etwas. Man verkauft etwas Whisky und Pullover aus schottischer Wolle und lebte so vor sich hin. Einige Touristenshops und etliche Pubs und Bars gibt es mit starkem dunklem Ale.

Vor uns liegen nun zwei Seetag, bevor wir Island erreichen. Langsam wird es exotischer!