Auf dem Trockenen

Jetzt liegen wir tatsächlich auf Grund. Genauer gesagt liegen wir nun auf Holzbalken- und Bohlen. Gesehen hab ich es noch nicht, denn selbstverständlich dürfen wir nicht in das Dock runter steigen. Da haben wir nix zu suchen, und es wäre auch viel zu gefährlich. Trotzdem ist es sehr faszinierend, wie dieses tonnenschwere Schiff, was so hoch ist, das Gleichgewicht halten und aufrecht stehen kann. Dazu kommt auch noch, daß sich die Balance quasi ständig ändert, so viel, wie hier Material hinein und hinaus geschafft wird. Von dem Lärm hatte ich schon mehrfach berichtet, der übrigens auch des nachts nicht aufhört. Letzte Nacht hat mich gegen 3 ein ständiges Hämmern geweckt, doch zum Glück bin ich wieder eingeschlafen. Auch die Klimaanlage läuft wieder, was den Schlaf in den Kabinen um einiges erträglicher macht. Aber noch immer sind unsere Teams dabei, tonnenweise Material hinaus zu schaffen. Im Gegenzug wird quasi Containerweise Material hinein geschafft (Stichwort: Teppiche). Wobei allerdings die Kräne rund um das schiff heftig zu kämpfen hatten, denn der Wind hat nicht so recht mitgespielt. Bei zu viel Wind geht halt kein Kran. Und da sind halt einige große Dinger dabei. Und gerade jetzt wird mehr oder weniger gefühlt unter meinem Bullauge wieder abgeschliffen. Wie bereits vor Jahrhunderten, vermindert der Muschelbewuchs auch an den heutigen großen Schiffen die Geschwindigkeit derselben immens. Das kann sich durchaus bis zu 2 Knoten summieren. Und umgerechnet in Kraftstoffverbrauch machen das am Ende sicher einige tausend Euro aus. Man glaubt gar nicht, was das für Auswirkungen haben kann! Ja, so eine Werft ist schon eine faszinierende Sache! Man lernt eine Menge dazu.

Dry Dock Marseille AIDAstella
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