Letzte Nacht war eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hätte. Es war saukalt und mein Zimmer war absolut spartanisch ausgestattet. Ich bin ja nicht unbedingt ein Freund von Schnickschnack und Schischi. Aber so macht es auch keinen Spaß. Decken waren zwar reichlich vorhanden, ich hatte 5 Stück, aber sie waren richtig schwer. Ich lag da, und den Decken begraben, flach – wie eine Flunder. Naja, von richtig Schlafen kann man auch nicht wirklich sprechen. Einzig die Aussicht war grandios. Hilft nur halt nicht. Und sieht man nachts ja auch nicht.
Heute Vormittag hatten wir noch etwas Zeit, denn die Fahrt nach Cusco ging erst am Nachmittag los. Also präsentierten die Gastgeber noch ihre traditionelle Kleidung, auch zum Kauf. Also Ponchos, Alpaka Schals, Mützen und Handschuhe usw. Sehr bunt das alles. Aber von Top Qualität, alles Handarbeit.
Schließlich ging es los nach Cusco, wobei wir zwingend durch die Stadt Juliaca durch mussten. Der Name klingt zwar sehr hübsch, trotzdem ist diese Stadt von allen guten Geistern verlassen. Ich erwähnte ja schon den Streik hier. Nun, er schien sich hauptsächlich in dieser Stadt abgespielt zu haben, wobei Streik in Peru und Streik in Deutschland zwei völlig verschiedene Dinge sind. Juliaca empfing uns sehr abweisend, verschlossen, argwöhnisch. Die Einwohner, wenn wir welche sahen, waren sehr aggressiv und harsch. Nicht nett, wirklich nicht. Und in nahezu jeder Straße Berge, Tonnen von Hausmüll, Bauschutt und alle 20 Meter eine Strassensperre in Form von Felssteinen, oft auch gesäumt vom von verkohlten Autoreifen. Die Stimmung war merklich angespannt. Aber unser Busfahrer chauffierte uns bravourös über sämtliche Schlaglöcher und Schotterpisten. Und das war wirklich nicht einfach. Ziemlich kaputt von 8 Stunden Busfahrt sind wir endlich angekommen und jetzt geht’s nur noch ins Bett. Morgen wird ein leichter Tag. Sightseeing in Cusco. Schön!