Los Angeles ist natürlich nicht nur für seine Filmindustrie bekannt. Auch die Musikindustrie hat hier ihre Hochburg (neben New York und Nashville unter anderem). Alle namhaften Labels haben hier ihre Tonstudios, und viele bekannte Künstler leben und arbeiten hier. Also ist es nur richtig, daß ich auch die Musikindustrie entsprechend würdige. Und so bin ich heute in’s Grammy Museum. Das war schon ziemlich cool, einige tolle Erinnerungsstücke haben sie hier zusammen getragen, wie die Outfits von Michael Jackson. Gut, er braucht sie auch nicht mehr. Allerdings legte die Ausstellung mit der Zeit auch einen recht großen Schwerpunkt auf hispanische Musik und auch Bruce Springsteen hatte viel Platz. Es gibt schließlich viele sehr erfolgreiche Künstler. Ich hätte mir ein breiter aufgestelltes Bild gewünscht. Aber gut, interessant war es trotzdem.
Am Vormittag habe noch einen kleinen Ausflug gemacht. Es ging nach Anaheim, einem Ort im Orange County, etwa 1 Stunde von LA entfernt. Gerade am Wochenende war es gar nicht so einfach, dorthin zu kommen. Aber dort steht die Crystal Cathedral, eine sogenannte Mega-Kirche, von denen es in den Staaten vielleicht ein Dutzend gibt, und weltweit noch mal so viele. Im ganzen also nicht sehr viele. Jedenfalls wollte ich unbedingt einmal so eine Mega-Kirche sehen. Nun, ich bin mir nicht sicher. Einerseits hatte ich sie mir noch größer vorgestellt, andererseits war sie schon beeindruckend. Es gibt zu Kirchen umfunktionierte Baseballstadien, die 20.000 Menschen fassen. Diese hier allerings hat Raum für nur 3000 Menschen plus 1000 Sänger, und wurde auch „nur“ als Kirche gebaut. Das besondere ist aber auch: sie hat 10.000 Glasfenster, ist 40 Meter hoch und kann Erdbeben bis Stärke 8.0 standhalten. Ohne kaputte Fenster. Und einen 72 Meter hohen Glas-Stahl Turm. Es ist also ein sehr modernes Gebäude und wurde auch erst 1981 fertig gestellt. Auch die Grundform eines Sterns macht es zu etwas Besonderem, was die Architektur natürlich maßgeblich beeinflusst. Und die Orgel ist ebenfalls ziemlich groß ausgefallen. Im Grunde ist es ein ganzer Komplex hier mit mehreren Nebengebäuden. Einige Büroräume für den Dekan, zwei Galerien, ein weiteres Atrium und natürlich einen (Sehr gut ausgestatteten) Shop. Der Platz vor der Kirche heißt dann auch direkt mal „Campus“. Zum Glück bin ich aber heute dagewesen, denn es fanden Proben zu gleich zwei Hochzeiten für morgen statt. Komplett mit Catering, Brautschleier und Blumenschmuck. Also doch recht umfangreich. Ebenso wie die Baukosten von angeblich 200 Millionen Dollar. Für den Bau – nicht die Hochzeit! Das muss man sich also mal sehen!