Death-Valley-Nationalpark

Viel zu früh bin ich heute aufgewacht, nach der ohnehin schon kurzen Nacht. Allerdings hatte ich so auch noch Zeit, wenigstens eine Kleinigkeit zu frühstücken, denn um 5:30 Uhr wurde ich bereits abgeholt. Ich hatte eine Tour ins Death Valley gebucht und unsere Gruppe war etwa 20 Mann stark. Der Reiseführer Brian war für meine Begriffe um diese Uhrzeit viel zu wach und viel zu aufgedreht. In jedem deutschen Reisebuss wäre man still auf seinen Platz geschlichen und die ganze Gesellschaft hätte keinen Mucks von sich gegeben. Nicht so Brian. Begrüßt wurde ich mit einem heftigen „God morning Alex“ der ganzen Gruppe, was mich erstmal erschreckte. Und dann sabbelte er volle 2 Stunden lang in breitesten Westküsten Slang, wovon ich nicht so viel verstand. Doch neben Geschichten und Anekdoten waren es auch interessante Info’s. Und das alles noch vor dem Sonnenaufgang! Die erlebten wir bei einem Stopp an einer Tankstelle, die sich „Aria 51 Alien Center“ nannte. Jede Menge kleiner grüner Männchen in allen Variationen waren hier vertreten. Und außerirdische Preise hatte der Kerl! Sprit fast 8$, Magneten für ebenfalls 8$! Zugegeben, eine exponierte Lage, trotzdem unverschämt! In Vegas kostet der Sprit nur 4,50$ und Magneten habe ich im Visitor Center für 3$ bekommen! Jedenfalls, die Sonne war jetzt da, wir waren wach und der erste Punkt war schon mal ein Highlight. Ein Stück Wüste komplett mit Sanddünen und Mesquitensträuchern. Wir waren ja sowieso in einer ausgesprochen trockenen Gegend unterwegs. Eine Mondlandschaft, Geröll, Steine, Felsen aller Art, Lava und kaum Wasser. Man sollte nicht glauben, daß hier was lebt. Tut es aber! Sowohl Säugetiere als auch Schlangen und Skorpione natürlich und auch resistente Pflanzen. Kurze Zeit später hielten wir am Zabriskie Point, einem seit 3 Millionen Jahren ausgetrocknetem Flussbett. Ein schmaler Canyon, der die wunderlichsten Biegungen und Auswaschungen im Fels hinterlassen hat. Auf einem Aussichtspunkt darüber hatten wir aber einen herrlichen Blick! Manche Felsen hier sind wirklich fantastisch, noch dazu leuchten sie fast wie die Regenbogenberge in Peru. Am tiefsten Punkt von Nordamerika, 85 Meter unter 0, war es vermutlich auch am heißesten. Um diese Uhrzeit etwa maßen wir 100 Grad Fahrenheit, was 37 Grad Celsius entspricht. So heiß war mir schon lange nicht mehr, erst recht nicht im kalten San Francisco! Das Bad Water Basin ist ein ehemaliger Salzsee, wo sogar noch eine Pfütze Naß zu finden war, also nicht komplett ausgetrocknet. Aber eine riesige Fläche war völlig mit Salz bedeckt. Und ja, es hat auch sehr salzig geschmeckt! Zwischendurch hatten wir übrigens ein echt lecker Original amerikanisches Frühstück mit Würstchen, Rührei, Speck, Pfannkuchen mit Ahornsirup sowie Brötchen mit Erdnussbutter. Igitt! Letztere ist so überhaupt nicht mein Fall. Der Rest war lecker, reichlich und gut! Ach ja, ich hab tatsächlich einen Apachen gesehen! Glaubt es oder nicht! Bei unserem Frühstück hingen viele alte Filmplakate an den Wänden, von Filmen, die hier gedreht wurden. So auch „Winnetou im Tal des Todes“. (Und natürlich Star Wars!) In Wirklichkeit leben und lebten hier schon immer ein Unterstamm der Shoshonen. Sie verstehen sich als Hüter des Tals und wollen mit den Weißen wenig zu tun haben. Ziemlich müde und kaputt ging es dann auch wieder zurück, wobei wir natürlich auf dem Strip in einen kolossalen Stau gerieten. So konnte ich zwar viel von den großen Hotels sehen, doch noch nicht viele Fotos machen. Morgen ist der Strip aber dran! Morgen geht’s auf sightseeing!

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