Die verbotene Stadt

Auch der Tag heute war wieder mächtig aufregend und ständig passierte irgendwas unvorhergesehenes. Zum verrückt werden. Angefangen hatte es schon heute früh, als ich nämlich den Treffpunkt mit meinem Guide für die Verbotene Stadt nicht gefunden habe. Der Treffpunkt war einige hundert Meter weiter entfernt als angegeben. Ich hatte eigentlich schon aufgegeben, als ich sie doch noch getroffen habe. Also noch mal Glück gehabt. Die Gruppe war nur 15 Mann stark und bestand hauptsächlich aus Spaniern und Hongkong Chinesen. Die waren alle ganz nett, wobei ich mich meistens mit den Chinesen unterhalten habe. Dann stürzten wir uns in Gewühl. Irgendein hohes Tier hatte sich angekündigt, sodass der Tian’anmen Platz vor der Verbotenen Stadt gesperrt wurde. Also konzentrierte sich alles direkt vor den Toren. Und es waren tausende Besucher da. Hunderte Gruppen, leicht zu erkennen am Fähnchen, und sämtliche Tagesbesucher und alle anderen auch. Es war unglaublich voll. Um nicht noch länger als nötig zu warten, tarnten wir uns als individuelle Besucher und schummelten uns an allen wartenden Gruppen vorbei. Hat geklappt. Aber auf sämtlichen Höfen vor allen Häusern und Hallen , auf allen Plätzen war es ähnlich voll. Es gibt kaum eines von meinen Bildern, wo mir nicht jemand vor die Linse gelatscht ist. Aber sie sind trotzdem toll geworden. So detailreich, so intensive Farben, so exotisch und prächtig und weitläufig! Also bisher habe ich noch nichts vergleichbares gesehen. 600 jahre alt ist diese Stadt in der Stadt. Bewohnt wurde sie von 24 Kaisern, der mit seinem riesigen Hofstaat in 9999,5 Räumen residierte. 10.000 Räume darf es nur im Himmel geben, daher der halbe Raum. Leider war der Thronsaal geschlossen, doch immerhin konnten wir einen kleinen Teil der kaiserlichen Schatzkammer sehen. Und natürlich einige Tempel noch dazu. Allerdings hat der Akku meines Fotoapparates beim kaiserlichen Siegel den Geist aufgeben. Ich wünschte, ich könnte, noch mal hin und ohne viele Besucher alle Hallen in Ruhe erkunden. Wirklich sehr, sehr beeindruckend das ganze.
Nachdem ich mir dann einen neuen Akku nebst Ladegerät und Fotoapparat besorgt habe, ging es noch zum Konfuzius- und Lama Tempel. Ach ja, zum Mittag gab es grünes Matcha Eis. Sehr lecker! Der Konfuzius Tempel ist der zweitgrößte dieser Art in China und bereits über 700 Jahre alt. Nebenan ist auch die Gelehrten Schule, wo die kaiserlichen Beamten ausgebildet wurden. Die Prüfungen waren unglaublich hart, aber überaus fair. Auch ein Bauernsohn hatte die Möglichkeit zum Beamten aufzusteigen. Der Lama Tempel ist zwar nur 300 jahre alt, gehört aber als Pilgerstätte zur den wichtigsten tibetisch-buddhistischern Tempeln in China. Er umfasst einiges mehr an Gebäuden und somit Andachtsstätten, wo viel Räucherwerk verbrannt wird. Hier findet man auch einen 26 Meter hohen goldenen Buddha; einen glücklichen Buddha. Schließlich und endlich machte ich auf dem Heimweg noch Station beim Sonnentempel, der in einem großen Park liegt. Hier sind gerade tausende Blumen am blühen und es herrscht eine friedliche Ruhe. Außerdem ging sowieso gerade die Sonne unter…
Jetzt muss ich noch den morgigen Tag planen und meine Zahlungs App wieder zum Laufen bringen. Die hat mich nämlich zwischendurch hängen lassen. Und ohne wird es schwierig. Also es hört nicht auf.

Verbotene Stadt in Peking
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