Fast am Ziel

Eigentlich wollte ich ja zum letzten Zwischenstopp nach Monterey bzw Carmel by the sea; soll zumindest ein sehr hübsches Eckchen sein. Ganz spontan hab ich mich aber dann doch für die andere Seite der Half Moon Bay entschieden. So übel ist es hier in Santa Cruz auch nicht. Die Fahrt war anfangs recht eintönig, denn es ging quer durch das Central Valley von Kalifornien. Ein offensichtlich sehr fruchtbares Tal, denn ich bin an etlichen Obstplantagen vorbei gefahren. Recht schnell sah ich dann auch endlich meine ersten Palmen! Jede Menge Orangen, Kürbisse, Weintrauben, Äpfel und was weiß ich noch wächst hier hübsch in Reih und Glied. Doch dann würde es ziemlich aufregend, denn ich näherte mich San Francisco bzw erstmal San Jose immer mehr. Mit jeder Meile kam ein Autobahnkreuz dazu. Die Autos wurden auch immer mehr und rasten an mir vorbei. Ich bin natürlich immer noch das gemütliche Cruisen von den Parks gewöhnt und kann mich noch nicht so recht an die Geschwindigkeit gewöhnen. Im Stadtverkehr komm ich tatsächlich besser klar. Na meinen ersten Stopp machte ich an einem Supermarkt, um mir mein Lunch zu holen. Meist gibt’s da nur etwas Obst. Das recht aber auch hin. Dummerweise muss ich wohl dabei meinen Rucksack verloren haben. Keine Panik! Es war mein kleiner Tagesrucksack, und er war leer. Hat mich trotzdem geärgert, zumal ich mir ihn extra noch auf dem Schiff gekauft habe. So musste ich noch mal los, und mir einen neuen besorgen. Denn ich brauch so ein Ding nunmal! Auf den Schreck gönnte ich mir dann aber auch eine große Pizza zum Dinner! Vorab ging es aber noch mal an den Strand. Die Sonne schien zwar kräftig, aber der Wind pfiff auch ganz gut dazu. Jedenfalls bin ich los, Seehunde gucken! Die brüllten nämlich unter der längsten Pier von Amerikas Westküste, genau hier. Es muss eine ganze Kolonie sein, sicher an die 50 oder 60 Tiere, die sich da in der Sonne walten oder im Wasser spielten. War echt süß, ihnen zu zusehen. Allerdings roch der Strand doch etwas streng nach Algen und den Hinterlassenschften der Hunderten Möven. Man weiß ja, wie das riecht!

Morgen Nachmittag muss ich leider mein Auto dann auch wieder abgeben. 1500 Meilen oder 2400 km hab ich dann geschafft. Inklusive 3 mal verfahren – heute. Wie gesagt, anstrengend ist es schon, aber man ist auch unabhängiger. Ich bin stark am überlegen, ob das für die nächste Etappe nicht doch die beste Option ist. Allerdings ist sie auch die teuerste. Ich überlege noch… Immerhin bin ich nicht angehalten worden und habe auch kein Tierchen in den Wälder überfahren. Hab mich gut dran gewöhnt an das fahren hier und die Automatic.

Seehunde oder Löwen?
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