Und zwar von allen Seiten! Nun kann ich es offiziell bestätigen: von der kanadischen Seite sind die Fälle besser zu sehen, da man ihnen quasi direkt gegenüber steht. Auf amerikanischen Seite allerdings kommt man näher ran. Am Vormittag bin ich auf der kanadischen Seite bis fast ganz an die „Horseshoe Falls“ , die Hufeisenfälle, heran. Es gibt eine Aussichtsplattform, wo man nur knappe 5m über dem Wasser steht. Also von weitem sehen sie ja schon beeindruckend aus, kommt man aber näher ran, haut es einen fast um. Man spürt förmlich, was für Wassermassen, welche Naturgewalten, welch immense Energie da freigesetzt wird. Das Wasser schimmert leicht grünlich, die Sonne kam heute nicht wirklich raus, und über den Fällen stieg eine Gischtsäule auf, die sich direkt mit den tiefen Wolken verband. Man konnte nicht wirklich sagen, was wo anfing oder aufhörte. Auf der amerikanischen Seite kam ich dann fast ebenso nah an die „Bridal Veil Falls“, an die Brautschleierfälle, heran. Ebenfalls kaum 5 Meter weiter stürzen sie 24 Meter in die Tiefe. Die anderen Wasser fallen übrigens mehr als doppelt so tief, 57m! Also die ganzen Fälle sind vielleicht nicht die höchsten oder die größten, aber definitiv die spektakulärsten! Auch wenn sie mittlerweile aus Gründen der Energiegewinnung und des Tourismus quasi an und abgeschaltet werden. Also der Wasserdurchfluss wird mittlerweile per Knopfdruck geregelt. Aber es lohnt sich schon noch!
Auf der kanadischen Seite allerdings wird nimmt der Tourismus schon bedenkliche Zustände an. Sie viel Kommerz, so viel Bling Bling! Fast ein riesiger Unterhaltungspark, wo bei jedes zweite Geschäft eine Burgerbude ist. Und doch verkaufen sie am Ende alle das Gleiche! Fürchterlich! Da kommt mir die amerikanische Seite tatsächlich mehr entgegen. Die haben nämlich eine Art Naturschutzgebiet eingerichtet mit gut ausgebauten Wanderwegen und kaum Touristengeschäften. So sind die Fälle sehr viel angenehmer zu erkunden. Im übrigen müsste das Wappentier der Staaten ja das Eichhörnchen sein, so viele, wie ich heute gesehen hab. Im Central Park waren es schon viele, aber hier toben sie richtig durch die Botanik!
