Alex Bordtagebuch
Träume sind so viel schöner, wenn Du sie lebst! Jessica Watson

Home, sweet home

Nach einer lange Reise bin ich nun endlich wieder zu Hause angekommen. Der Weg zurück dauerte inklusive Zeitverschiebung fast 40 Stunden. Cuso-Lima mit 1,5 Flugstunden, Lima-Sao Paulo (Brasilien) mit 4,5 Flugstunden, Sao Paulo-Frankfurt mit 12 Flugstunden, und Frankfurt-Halle mit 3 Zugstunden + Wartezeiten. Dementsprechend gejatlagt bin ich jetzt. Völlig im Eimer! Einige Tage wird es daher wohl dauern, bis ich alle Fotos sortiert habe (1600!) und die obligatorische Diashow eingestellt habe (bis etwa Ende der Woche). Immerhin habe die Tasche bereits ausgepackt. Jetzt, auf fast Meeresniveau, geht es mir auch deutlich besser. Keine Schnappatmung mehr, nur noch etwas Husten und Schnupfen. Das kann ich mir aber auch im Krankenhaus eingefangen haben. Ach ja, nach etwa 3,5 Tagen wurde ich endlich aus Krankenhaus entlassen, nachdem man ein Hotel (mit Room-Service) gefunden hatte. Ich musste mich ja in Quarantäne begeben. Allerdings habe ich nie irgendeine offizielle (amtliche) Aufforderung zur Quarantäne bzw auch nur Diagnose zu meinem Gesundheitszustand bekommen. Sehr merkwürdig. Andererseits habe ich auch bis jetzt auch nix bezahlt; weder für das Krankenhaus, noch für das Hotel, noch für den Flug Cusco-Lima. Na mal sehen, ob da noch was kommt….

Pisco sour – das Nationalgetränk: lecker!

Mein Fazit: Peru ist trotz oder gerade wegen seiner Gegensätze hochinteressant. Verschiedene Klimazonen: trocken und feucht; Berg und Tal; Hochgebirge und Flachland; Nord und Süd: sehr langes Land und damit auch 4x so groß, wie Deutschland; Arm und Reich: armes und äußerst primitives Hochland und Prunkbauten mit offensichtlich wohlsituierter Mittelschicht in den Großstädten. Peru hat eine uralte, reichhaltige und interessante Geschichte. Aber es ist sehr viel zu tun, diese Geschichte zu erhalten und zu bewahren. Sie zählt zu den Hochkulturen der menschlichen Zivilisation. Peru hat aber auch ein korruptes und mafiöses Staatssystem, weswegen es in seiner Entwicklung in vielen Bereichen ausgebremst wird. So viel Potential – so viele verschenkte Möglichkeiten! Peru hat eine reichhaltige Küche, und zurecht findet man hier viele Spitzenrestaurants. Die Peruaner sind ein freundliches, allerdings auch erst einmal ein reserviertes Völkchen. Eigentlich wollen sie alle nur über die Runden kommen – wie überall auch. In einigen Gegenden sind sie aber auch noch „im Mittelalter“ stehen geblieben. Ich sah Ochsengespanne mit hölzernen Pflügen! Die Wasser- und Abwasserleitungen sind allerorten marode und höchst unhygienisch bis gesundheitsgefährdend. Fließend heißes Wasser ist nicht überall selbstverständlich. Selbst Strom kann man nicht immer und überall voraussetzen. Dinge halt, die in unserer Welt selbstverständlich sind. Insofern muss ich gestehen: ich mag unseren Komfort auch gar nicht missen. Gewisse Dinge sind für mich einfach grundlegend und Voraussetzung. Also alles in allem: Peru ist interessant – aber nicht mein Land. Es gibt andere Gegenden, wo ich mich wohler fühle. Es war eine sehr interessante Erfahrung, und ich bin froh, soviel gesehen und erlebt zu haben. Der Wermutstropfen: Macchu Picchu hab ich zwar verpasst, aber der Weg dorthin hätte mich wohl auch völlig fertig gemacht. Bin also nicht wirklich sauer. Ich hab viel gesehen und dankbar dafür.

irgendwo in den Anden

Ausblick: In einem Monat geht es dann auch wieder los. Eine große Reise steht an. Noch sind Vorbereitungen und Entscheidungen zu treffen. Aber der Startpunkt ist bereits gesetzt. Mindestens 2 Monate durch Amerika! Auf eigene Faust! mit kleinem Gepäck! Als Flashpacker unterwegs!

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