Nachdem ich mir nun meine Auszeit genommen habe, starte ich endlich zu meinem ersten großen Abenteuer. Es geht in ein Land, welches zwar auf meiner Löffel Liste steht, wenn auch nicht ganz oben. Aber die Zeit ist günstig, und bis es richtig zur großen Reise losgeht, muss ich ja irgendwie die Zeit möglichst sinnvoll nutzen. Also geht’s nach Südamerika, nach Peru. Ein Land, welches Aida nicht anfährt, welches ich dadurch nicht kenne, welches aber ein gutes Dutzend UNESCO Welterbe Stätten vorweisen kann, unter anderem eines der neuen Weltwunder, Macchu Picchu, welches nun wiederum ganz weit oben auf meiner Löffel Liste steht. Die Azteken in Chichen Itza kenne ich ja in schon, die Inkas hier fehlen mir noch. Jedenfalls bin ich auf dem Weg, aktuell im Transitbereich von Sao Paulo, Brasilien.
Der bisherige Flug von 12 Stunden war… lang. Voll. Laut. In relativer Nähe zu mir saß unter anderem ein Kleinkind, welches möglicherweise alternativ erzogen wird. Jedenfalls machte ich mir zwischenzeitlich so meine Gedanke, ab welcher Frequenz eigentlich Glas bricht. Glücklicherweise habe ich es nicht herausgefunden. Möglicherweise lag es aber auch an unserem Vogel. Das Flugzeug hatte nämlich eine original Star Wars Lackierung in schwarz/weis. Und die Sicherheitseinweisung endete mit dem Worten: „Und möge die Macht mit Euch sein!“ Da war ich beruhigt!
Endlich hat auch dieser Tag ein Ende! Da ich im Flieger ja nicht wirklich schlafen konnte, war er halt besonders lang. Unser Lunch hat sich auch um einiges nach hinten verschoben, sodaß mein Bio-Rhythmus nun völlig im Eimer ist. Aber mal der Reihe nach. Total übernächtigt sind wir endlich in Lima angekommen. Und es hat tatsächlich alles geklappt. Allerdings war es teilweise auch eine Punktlandung, besonders zum ersten Flug, da in Deutschland ja die Bahn gestreikt hatte und sich alles verschoben hat. Aber alles gut. Die Flüge, wie gesagt, anstrengend. Das Essen fürchterlich. Lima selbst begrüßte uns mit erfrischenden 16 Grad. Das kommt galt davon, wenn man im Sommer in den Winter fährt. Hier ist gerade der kälteste Winter seit Jahren ausgebrochen. Mit 16 Grad! Jedenfalls machten wir erstmal einen Stadtbummel, durchstreiften das Zentrum, vorbei an alten Kolonialbauten, liebevoll restaurierten Villen alter Generäle und Admiräle. Vorbei an Prunkbauten des 19. Jhd und barocken Kirchen des 17.Jhd. Zu meiner großen Freude besuchten wir auch die Basílica y Convento de San Francisco de Lima, deren Fassade und Vorplatz gerade restauriert wird. Der Kathedrale angeschlossen ist bzw war auch ein Franziskaner-Kloster, was heute aber nur noch Museum ist. Immerhin ist es komplett mit Kreuzgang, Bibliothek, Dormitorium, Kapitelsaal und Sakristei. In der Krypta sind Hunderte von bleichen Knochen fein säuberlich aufgestapelt und das überdimensionale Abendmahls Panaorama Bildnis zeigt Jesus bei seiner letzten Mahlzeit – gebratenem Meerschweinchen! So wurde die Inka Kultur in das Christentum integriert. Soll da noch mal einer behaupten, daß Christentum habe keinen Humor! Auf dem Plaza Mayor de Lima haben wir noch kurz das Rathaus und den Präsidenten Palast bewundert, bevor wir dann endlich selbst zum Essen kamen. Nun sind wir fix und fertig und hundemüde. Morgen in aller Herrgottsfrühe geht’s weiter nach Ica.