Ich spüre meine Füße nicht mehr! Oder besser gesagt: es ist ein einziges Aua! Ich bin sicher an die 15km quer durch NY gelaufen und 5km in nur einem einzigen Gebäude! Mal sehen, was ich an Eindrücken noch so wieder geben kann.
Also eines muss ich ja mal sagen: ich war ja nun nicht so oft in dieser Stadt, aber so warm, geradezu heiß hab ich New York noch nicht erlebt. Die Hitze steht förmlich zwischen den Hochhausschluchten. Da geht kein Wind, kein Lüftchen, kein nix! Und im Untergrund, sprich in der U-Bahn, ist es noch schlimmer. Nur noch heiße Luft. Deswegen habe ich auch, soweit möglich, auf die U-Bahn verzichtet. Außerdem fährt die ja tatsächlich nur im Dunkeln, und von der Stadt bekommt man so gar nix mit. Ganz New York muss von Tunneln und Schienen durchlöchert sein. Ein Wunder, daß die Wolkenkratzer noch stehen!
Wie auch immer, mein erstes Ziel war heute die „Cathedral Church of Saint John the Divine“. Sie gehört jetzt schon zu den größten Kathedralen der Welt, obwohl sie noch gar nicht fertig gestellt wurde. Wann das sein soll, konnte ich leider auch nicht herausfinden. Aber riesig ist sie definitiv. Und unübersehbar auch noch im Bau. Und man sieht auch, daß sie noch nicht sehr alt ist, auch wenn sie im gotischen Stil entsteht. Beeindruckend ist sie aber allemal. Zwar habe ich die Krypta nicht gefunden, und die Orgel war auch von Bauplanen verhüllt, aber den Kirchenschatz konnte ich sehen. Immerhin.
Weiter ging es dann zur benachbarten Columbia Universität. Diese gehört zu den renommiertesten Uni`s des Landes und vergibt jährlich den Pulitzer Preis. Einige Präsidenten und hoch angesehene Politiker des Landes hat sie ebenfalls hervorgebracht. Da das neue Jahr bald anfängt, war heute auch eine Art Tag der offenen Tür, und etliche angehende Studentengruppen spazierten über den Campus. Ich natürlich ebenfalls und freute mich wie ein kleines Kind. Die Atmosphäre, die Architektur, die strahlende Sonne, freundliche Gesichter überall, ein herrlicher Tag!
Schließlich hatte ich um 12 Uhr einen Termin. Den wichtigsten den Tages. Das American Museum of Natural History. Eines der größten und bekanntesten und bedeutendsten Museen der Welt. Ebenfalls: riesig! Ganz im Ernst, ich habe noch nie zuvor ein so großes Gebäude gesehen bzw abgelaufen. Über 5 Etagen sind hier 30 Millionen Exponate ausgestellt. Wirklich viel Zeit kann man sich natürlich nicht lassen, da wird man einfach nicht fertig. Und verwirrend ist es obendrein! Gänge, Sackgassen, Treppen, Fahrstühle – ohne Plan ist man verloren. Da wird man selbst zum Exponat! Dutzende von ganzen Saurierskeletten, sämtliche Vögel, Fische und Säugetiere Amerikas. Die Naturgeschichte vom Urknall bis zur Gegenwart, Pflanzen und Gestein. Selbst solches, was gar nicht von dieser Welt stammt. Mein Fotoapparat hat mal wieder sein Limit erreicht. Das Besondere hier ist einfach: viele Tiere werden vor einer Landschaft dargestellt, und der Raum hinter der Glasscheibe ist stets etwas größer. So wirkt das ganze Bild quasi dreidimensional und sehr lebendig. Wirklich gut gemacht! Fast alle Highlights habe ich gesehen. Den originalgroßen Blauwal, den einziges Moai außerhalb der Osterinseln, daß 20m lange Kriegskanu. Nur den größten Saphier mit 563 Karat, den „Stern von Indien“, leider nicht. Der ist ausgeliehen und auch auf Weltreise. Trotzdem war es Mega!
Zum Abschluss und schon halb kaputt, taperte ich noch etwas durch den Central Park, in der Sonne die Batterien wieder Aufladen, machte Fotos von der romanischen Bow Bridge, wo schon viele Filme gedreht wurden, gedachte John Lennon am Imagine point, wo er sein Leben verlor und beobachtete Chip und Chap, wo sie ihre Nüsse versteckten. Endlich kam ich dann auch zum Lincoln Center, meiner letzten Station für heute. Ein quasi großer Komplex mit mehreren Schulen / Gebäuden – alle der Kunst gewidmet. Musik, Ballett, Theater, Schauspiel. Bekannte Musiker und Schauspieler lernten hier ihre Kunst. Und auch der eine oder andere Film wurde hier gedreht. Daß wollte ich mir nicht entgehen lassen. Und nun bin ich fix und fertig und muss aber noch meinen morgigen Tag planen…
