Reno, Nevada

Also die letzte Nacht war wirklich gut. Ich hab so gut geschlafen, wie lange nicht mehr! Das Zimmer war riesig, im Bad sogar mit goldenen Amaturen und die Dusche war groß genug für 4 Personen! Auch wenn das Hotel seine beste Zeit schon hinter sich hatte, toll war es trotzdem. Der völlige Gegensatz in dieser kommenden Nacht. Ich bin in einem kleinen alten – historischem – Hotel von 1877. Aus einem alten Gasthof zum Pferdewechseln entstanden, verfügt es heute sogar über ein eigenes Gespenst. „Die weiße Dame“ soll heute noch hier umgehen. Na schau’n mer mal… Bevor ich heute meine Fahrt so richtig begonnen habe, hab ich noch dem Automobil Museum in Reno einen Besuch abgestattet. Just nachdem ich den Eintritt bezahlt hatte, ging der Feueralarm los. Nach 15 Minuten war die Show zum Glück vorbei – Fehlalarm. So haben wir dann auch die aktuellen Feuerwehrautos noch gesehen. Das Museum selbst hatte mehr 220 Wagen ausgestellt. Von 1890 bis 1980 etwa. Einige echt schicke Schlitten waren dabei, obwohl ich sonst kein Autonarr bin. Viele richtig alte Oldtimer waren dabei, Raritäten wie einen 300 Mercedes SLK mit Flügeltüren. Und Hollywood Prominenz war auch dabei. Die alten Autos von Elvis, Frank Sinatra, John Wayne, Kennedy oder Sammy Davis Junior. Und berühmte Filmautos natürlich. Herbie 53, Kitt oder ein Bat-Mobil. Schon witzige Sachen!

Dann aber ging es wieder los. Leider war meine Windschutzscheibe noch immer recht schmutzig, Fotos kann man da natürlich nicht wirklich machen. Aber die Kulisse war wieder megamässig fantastisch! Schmale Canyons, hohe Berge, weite Täler, tiefe Gräben. So weit das Auge reichte. Und zwischendurch immer wieder stahlblaue Seen. Der Lake Tahoe, einer der schönsten überhaupt, glänzte und funkelte in der Sonne! Man sollte nicht glauben, daß Nevada über einen Sandstrand verfügt! Leider gab es nur wenige Stellen, wo man bis ans Wasser heran kam. Der See ist so beliebt, das ein guter Teil Privatgrundstücke geworden sind. Schick ist er trotzdem! Nähe dem See liegt übrigens die Stadt Carson City, was mich immer wieder an an „Shang-High Noon“ erinnert. Wer erinnert sich nicht an Jacky Chan als chinesischen Cowboy auf dem Weg nach Carson City?! Ansonsten ging es heute weite Strecken an schicken Ranches vorbei mit weißen Holzlattenzäunen. Dazu gehörten dicke, schwarze Rinder und einige Pferdekoppeln mit Bewohnern. Einige Wälder in der Sonora streifte ich wohl auch, wobei mich die Kiefern und Fichten irgendwie sehr an den heimischen Fläming erinnerten. Aber geduftet haben sie! Nach sattem Grün, nach klebrigem Harz, nach warmer Erde! Herrlich! Und hier befinde ich mich auch im Zentrum der Geschichten von Karl May. Viele seiner Erzählungen spielen hier im Sonora Valley oder am Sonora Pass. Mitten in der Sierra Nevada. Das Land der Komanchen und der Apachen. Zumindest bei ihm. Übrigens streift ich heute auch den Pacific Crest Trail, einen 2650 Meilen langer Wanderweg von Mexiko bis Kanada. Auch dazu gibt es einen sehr beeindruckenden Film mit herrlichen Naturaufnahmen und Reese Witherspoon in der Hauptrolle.

Morgen geht’s dann wieder Richtung Westen. Über den Tioga Pass quer durchs Hochgebirge bis auf 3000 Meter zum Yosemite Nationalpark. Ein Highlight!

Lake Tahoe in Nevada
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