Okay, letzte Nacht hab ich überlebt, wenn auch knapp. Es war bitterkalt! 2 Lagen Kleidung, 2 Decken und Mütze in der Nacht – und ich hab immer noch gefrohren wie ein Schneider! Am Morgen hatte ich Reif an den Scheiben! Die Luft im Auto war klirrend kalt und alles, was damit in Berührung kam ebenfalls. Also alles. Natürlich habe ich versucht spät Abends noch einige Fotos zu machen. Nur mit meiner kleinen Kamera ist das nicht so einfach. Einige könnten aber durchaus was geworden sein. Wenigstens hab ich die größte mögliche Belichtung eingestellt. Mal sehen… Jedenfalls war die Milchstraße phänomenal und ich hab tausende Sterne gesehen! Mega! Außerdem heute früh noch einen genialen Sonnenaufgang, denn schlafen konnte ich sowieso nicht mehr.

Recht schnell hab ich dann aber auch meine sieben Sachen gepackt und bin los. Spontan hab ich meine geplante Route geändert und bin nicht nach Dunedin, sondern nach Wanaka gefahren. Das war nicht ganz so weit entfernt. Ich hab mir eingebildet, noch weiter im Süden ist es wohl noch kälter. Da nähert man sich ja der Antarktis! Nein, das möchte ich nicht.
Also bin ich über mehrere Pässe in die Bergen gefahren, die allesamt doch etwas bedrohlich wirkten. Die Südinsel ist doppelt so groß,  wie die Nordinsel, aber es leben weit weniger Menschen hier. Hier ist fast gar keiner mehr. Ganze Landschaften menschenleer, allerdings gibt es viel mehr Schafe! Auch Tausende! Die Farben wechselten sich schön regelmäßig ab. Mal sattes grasgrün, mal gelbes Grasland und im Hintergrund stets das Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln. Ach ja, am Mt. Cook, dem hhöchsten Berg bin ich ebenfalls vorbeigekommen. Und die Umgebung war tatsächlich Drehort vom Herrn der Ringe.
Schließlich bin ich nun hier im kleinen Örtchen Wanaka. Berühmt wegen eines Baumes, der im Wasser steht. Fragt mich nicht! Und man kann eine Menge unternehmen. Ski fahren, Kajak auf dem See fahren, wandern natürlich, Sterne gucken und eine Menge mehr. Der Ort ist nicht sehr groß – 5000 Einwohner – hat aber eine sehr hübsche Uferpromenade mit vielen Bars und Restaurants. Und die Japaner kommen auf ihrer NZ Rundreise hier durch. Die liefen mir gestern schon ständig ins Bild!
Für heute hab ich meinen Campingplatz gefunden, wenn auch nach längerem Suchen. Dafür recht nett direkt am Wasser, das hier so entlang plätschert. Und Kaninchen laufen hier zu Hauf herum. Nett, die Langohren. Das Abendessen ist gerettet. (Nee, nur Spaß!)