Salt Lake City – noch mal

Also auf unserem Weg zurück nach Salt Lake City war heute der erste und letzte Stopp eigentlich für die Katz. Es war wieder ein Bus-Tag. Viel gab es nicht wirklich zu sehen, und eigentlich sind wir ja auch auf dem Rückweg. Wie gestern schon, fuhren wir wieder durch den mittleren Westen, über die Prärie, Grasland soweit das Auge reichte. Mitunter hatte man eine hervorragende Fernsicht von gut 40 Meilen mindestens. Dann wieder durchzogen kleinere und größere Schluchten und Gräben die Landschaft. Das Grün wurde abgelöst vom Gelb und Grau und Rot der Berge bzw größeren Erhebungen. Schiefer, Granit, Sandstein, was grad so anfiel. Einerseits abwechslungsreich, andererseits auch ganz schön langweilig. Und natürlich darf man die großen Werbetafeln am Straßenrand nicht vergessen. Von der US Army (Dein Land braucht Dich!) über die örtliche Kirche (Gott sieht alles!) bis zum ansässigen Autoverleiher (Niedrigste Preise!) und das nächste Fast Food Restaurant (Kaufe 2 mehr und spare 10%!) ist alles dabei. Viele Tracks und Kleintransporter sind mehrheitlich auf dem Land unterwegs, in der Stadt dagegen dominieren die Limousinen und Kleinwagen. Schon witzig, was man so für Beobachtungen anstellen kann, wenn man nix zu tun hat.

Jedenfalls war der erste Stopp am „Independence Rock“, einer Landmarke der von Ost nach West ziehenden Siedler. Im Grunde aber nur ein ziemlich großer Stein in der Landschaft. Es hieß damals, wer den 4.Juli hier feiern kann, schafft es wahrscheinlich über die Rocks Mountain vor dem ersten Schnee. Heute hat das alles natürlich keine Bedeutung mehr. Also nur semi-interessant. Aber ich hab einen Prärie Hasen gesehen!

Am frühen Nachmittag kamen wir wieder in Salt Lake City an und hatten noch eine kleine Stadtrundfahrt. Also nicht direkt, aber wir besuchten die drei bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Als erstes den Tempel Platz in der Mitte der Stadt. Genau hier steht der erste und wichtigste Mormonen Tempel dieser Religion. Eine ziemlich große Kirche mittlerweile, den sie haben hier einige sehr repräsentative Bauten. Mit der berühmten Tabernakel Orgel geben sie Konzerte für die US-Präsidenten und der ganze Platz wird derzeit komplett neu gestaltet. Und das ist alles Privatgelände, gehört der Kirche. Man muss nur ein wenig aufpassen. Interessierte werden in der Gegend auf offener Straße freundlich, hilfsbereit und bescheiden von jungen, hübschen Mädchen angesprochen und so in die Kirche gelockt. Und Ruck Zuck steht man in der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ und findet den Ausgang nicht mehr. Immerhin hörte ich die Orgel spielen und war in der ovalen(!) Kirche, was wirklich ansprechend war.

Dann ging es zum Capitol des Staates Utah. Die Stadt ist halt die Hauptstadt, das Capitol aber läuft dem Original in Washington fast den Rang ab. Der Innenraum komplett mit grau-weißem Marmor verkleidet, große Freitreppe, ausgemalte Kuppel und übergroße Wandbilder der Besiedlungsgeschichte. Richtig beeindruckend! Man konnte sogar in die Räumlichkeiten des obersten Gerichtshofs sehen. Als hätten die Jungs gerade Pause…

Zum Schluss ging es noch mal zum Salzigen See. Und wenn ich mir so die Ufer anschaue, dann hat der Klimawandel hier ganz schön zugeschlagen. Die Hälfte des Sees ist ausgetrocknet und das nötige Wasser wird von der umliegenden Landwirtschaft abgezogen. So liegt der Salzgehalt bei 27%, was echt viel ist! Ein guter Teil ist nun Salzwüste.

Morgen geht’s dann weiter Richtung Westen. Hier hab ich alles gesehen, was ich wollte (abgesehen von den Badlands), also ziehe ich weiter auf der Suche nach neuen Wundern! Es bleibt aufregend und spannend!

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