Seattle Downtown

Mal wieder bin ich quer durch die Stadt getigert – bis die Socken qualmten. Hat sich wieder gelohnt, bin viel herumgekommen. Ohne Auto sieht man definitiv mehr, man muss aber auch viel mehr laufen.

Zuerst bin ich noch mal den Spuren von Julia Stiles nach und habe den Troll unter der Brücke gefunden. Man beachte den kleinen Käfer unter seiner Pranke. Er scheint noch ein recht beliebtes Highlight zu sein, denn einige Familien machten ihre Fotos am späten Vormittag dort. Von dort aus ging es in die Innenstadt, als erstes mal zum Seattle Center, wo an diesem Wochenende auf italienisch gefeiert wird. Mehr oder weniger direkt unter der Space Needle, dem Wahrzeichen schlechthin von Seattle. Allerdings bin ich nicht hoch. Zum einen gab es schon eine ziemliche Schlange, die Tickets sind recht teuer und das höchste Gebäude ist es auch nicht mehr. Das ist das Sky View Observatory im Columbia Center mit 285 Metern. Es ist das höchste Gebäude des ganzen Staates Washington. Knapp unter der Spitze auf Etage 73 von 76 gibt’s einen Aussichtspunkt. Außerdem ist es nur halb so teuer. Und man hat einen ziemlich coolen Blick über die Stadt. Und bei klarem Wetter, was nicht so oft vorkommt, also so wie heute(!), kann man bis zum Mount Rainer und bis zum Mount Olympus im gleichnamigen Nationalpark sehen. Also bis zu 90 Meilen weit. Aber selbst von hier oben hab ich das „Seattle Grace Hospital“ von „Grey’s Anatomy“ nicht gefunden. Aber direkt ist mir wieder aufgefallen, die Amis bauen nur aus Prestige hoch, ansonsten eher breit. Abgesehen vom Finanzviertel ist Seattle ziemlich flach. Kaum ein Gebäude geht über die 5 Etagen. Sehr flach. Und da ich von oben so schön das Wasser sehen konnte, bin ich auch direkt hin. Endlich wieder Meer! Und ein Kreuzfahrtschiff lag auch vor Anker! Die Norwegian Bliss aus der Meyer Werft mit 4200 Passagieren (2014). War das schön! Aber wie es sich gehört an so einer Pier, gibt’s dort auch einen verdammt großen Markt. Die Pike Pier, wie ein Basar auf amerikanisch. Laut, bunt, viel Bling Bling, viel, sehr viel Futter, und Souveniers ohne Ende. Und Tausende von Menschen. Aber schön war’s! Direkt daneben ein weiteres Highlight der besonderen Art. Ich war mir nicht sicher, ob ich es faszinierend oder eklig finden sollte. Die Gum Wall. Eine gut 20 Meter lange Häuserwand 2 Meter hoch mit Kaugummi vollgeklebt. Beidseitig! Ich tendiere eher zu „eklig“! Und bunt. Foto ja, aber dann schnell weg! Auf meinem Weg wollte ich noch schnell in die örtliche Kirche rein, da es nicht so viele hier gab. Allerdings versprachen sich dort leichtsinnigerweise vor eine Menge Zeugen zwei das „Ja, ich will“ und „Ja, ich auch“, woraufhin ich ebenso schnell wieder raus bin. Ich brauchte Kontrastprogramm! Am besten in Form von Kaffee! Also los, denn in der Nähe gab eine Starbucks Kaffee Rösterei. Und das war schon was! Nicht bloß ein kleines Café mit Bechern to Go. Nee, hier wurde die gesamte Rösterei offen vor Publikum wahrhaft zelebriert. Die Meister dort erklärten den Leuten jeden Schritt und gaben Proben. Dazu sicher an die 7 oder 8 Themen mit jeweils 6 verschiedenen Bohnen und viele kleine und große Sitzgelegenheiten. Das muss man mal erlebt haben! Wirklich klasse gemacht! Ein Café zum Anfassen quasi. So ähnlich ging es auch im nächsten und nun wirklich letzten Punkt der Tagesordnung zu. Nachdem ich noch fix das obligatorische Fotos des Hard Rock Cafe hier gemacht hatte; ich kam gerade dran vorbei. (Leider ja nix kaufen, weil Gepäck und schwer und so….) Also der letzte Laden war ein Outdoor Laden oder auch überdimensionaler Camping Laden. Inklusive Vertretung der örtlichen Ranger der Nationalparks im Staat. Equipment für jede Sportart zu jedem Wetter für jeden Anlass und jede Altersgruppe inklusive Hund. Auf 2 Etagen! Also hier gab es wirklich alles. Egal ob Klettern, Paddeln, Biken, Tauchen, Laufen oder was auch immer. Okay Eislaufen gab’s nicht. Man konnte sogar den Schlafsack testen, Faltboote kaufen, Klamotten, Futter und und und. Eben alles. Ein Mega Store.

Und jetzt bin ich kaputt. Zum Glück habe ich meine Hausaufgaben schon gemacht. Heute geht’s auch früh ins Bett! Und morgen geht’s weiter!

Space Needle in Seattle
Share it with

Leave a Comment