Sightseeing in Kathmandu Part I

Also wettertechnisch gesehen habe ich wohl richtig Glück. In Indien war es zwar mega heiß, so um die 40°C, doch hier sind die Temperaturen sehr angenehm bei etwas über 25°C. Perfektes Wetter für einen ausgedehnten Stadtbummel. Die Hauptstadt Kathmandu liegt in einem weitem Talkessel von etwa 30 km Durchmesser. Also wirklich Berge kann ich von hier aus kaum sehen. Was ich sehen kann, sind die Hügel. Und da die Stadt immer größer wird, derzeit hat sie im Großraum bereits 2 Millionen Einwohner, steigt auch der Smog, sodass die Sicht noch mehr eingeschränkt ist. Aber ich bin ja nicht hier, um Berge zu sehen. Zumindest nicht nur. Eigentlich ist das ganze alte Stadtzentrum UNESCO Welterbe, denn hier sind so viele alte Tempel, daß es mich wirklich geflasht hat. Der Hauptplatz vor dem alten Königspalast ist der interessanteste, denn hier stammen die meisten der Gebäude, also Tempel, aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Trotz der vielen Erdbeben hier, sind sie noch in gutem Zustand. Aber es sind auch schon viele zerstört worden. Man kann aber noch sehr gute die Schnitzereien an den 400 Jahre alten Balken sehen. Sie sind so filigran und kunstfertig ausgeführt, daß ist schon sehr bemerkenswert. Natürlich sind die Hauptgötter Shiva, Vishnu, Brahma, Krishna und Ganesh hier am häufigsten dargestellt. Aber auch Drachen und Schlangen. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Tempel auf einem Flecken gesehen. Es waren immernoch viele Touristen unterwegs, doch hin und wieder kreuzte auch ein Mönch unseren Weg. Mein privater Tourguide erzählte mir so viel über alle die Götter, die Geschichte und Kultur, dass ich kaum die Hälfte behalten habe. Es war wirklich mega beeindruckend. Der zweite Ort auf der Tagesordnung war der ausgedehnten Shiva Tempelkomplex Pashupatinath. Dort sah ich einen uralten Baum, der durch einen kleinen Tempel gewachsen ist. Der Baumstamm und die Wurzeln haben die Steine des Tempels derart verschoben, daß er kaum noch zu erkennen ist. Wirklich unglaublich. Viele dieser Tempel sind über 2000 Jahre alt. Dieser Ort wird geteilt durch den kleinen Fluss Bagmati, an dessen Ufern öffentliche Leichenverbrennungen stattfinden. So auch heute. Anders als in Europa ist dies hier eine sehr offene und öffentliche Zeremonie. Mein Stadtführer führte mich an das gegenüberliegende Ufer und erzählte mir alles Wissenswerte darüber. Allerdings fühlte ich mich dabei doch irgendwie fehl am Platze. Wir sahen also zu, wie ein Verstorbener für die Verbrennung vorbereitet wurde, während ein anderes Feuer bereits kräftig brannte und qualmte. Zum Glück waren wir weit genug weg, als daß ich die Leiche wirklich gut sehen konnte. Makaber, dies als Sightseeing Hotspot zu verkaufen. Wenigstens nach unserem westeuropäischen Verständnis eine sehr befremdliche Situation. Das nächste Highlight gefiel mir dagegen sehr viel besser, denn es ging zu einem der ältesten buddhistischen Tempeln der Welt (2500 Jahre), dem Swayambhunath. Diesen wollte ich hier unbedingt sehen und es hat sich gelohnt. Übrigens wird er wegen der viel wilden Affen in der Gegend auch Affen Tempel genannt. Also alles in allem ein wirklich ereignisreicher Tag. Schließlich führte mich mein Guide zu einem wirklich coolen Hostel mit Dachgarten, von wo man eine hervorragende Aussicht hatte. Allerdings war der Weg zurück zu meinem Hotel dann etwas schwierig, aber ich hab’s gefunden. Er hatte mir diese Bar auf dem Dach empfohlen, da man dort sowohl die Aussicht als auch Marihuana genießen kann. Naja, die Aussicht hat mir gereicht. Nun werde ich wohl gleich noch mal lostigern, um zum Abend noch etwas zum Dinner zu bekommen. Morgen gibt’s auch noch was zu sehen! Ich bin gespannt.

Swayambhunath Tempel in Kathmandu, Nepal
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