Wow, ein Tag ohne Regen! Hat den ganzen Tag gehalten! Zum Glück, denn mein erstes Ziel war heute der botanische Garten hier in Adelaide, angelegt um 1857. Er ist ziemlich groß (51 ha) und hat viele exotische Pflanzen und Gewächse. Komplett mit Gewächshaus natürlich, einem Teich mit einer weißen Seerose, einem Rosen- und Kakteengarten, diverse Palmenlandschaften und einem kleinen Flüsschen. Alles sehr idyllisch und gepflegt. Hier und da gab es noch einen Springbrunnen und einige Skulpturen. War echt nett! Dann aber ging es zum Sightseeing in die Stadt. Genauer gesagt zur sogenannten Nord Terrasse, einer langen Straße, an der einige Gebäude der Universität und die Museen liegen. Leider konnte ich die großen Hallen der Uni nicht besichtigen, doch allein die Gebäude im viktorianischen Stil sind eine Augenweide. Und schon bald kam ich zum Gemäldemuseum. Die großen Namen fehlten zwar, doch waren fast alle europäischen Stilrichtungen vertreten und die japanische Kunst kam extra noch dazu. Außerdem gab es noch jede Menge, manchmal sehr schräge, Skulpturen und jede Menge Artefakte des 19. Jahrhunderts. Im großen und ganzen aber echt schön und gelungen. Das folgende Geschichtsmuseum des Staates Südaustralien ist eines der interessantesten, die ich bisher gesehen habe. Jede Menge Exponate, Skelette und ausgestopfte Tiere jedes Erdteils. Eine sehr große Aboriginie Abteilung, eine – merkwürdigerweise – ägyptische Abteilung inklusive eines Duplikats des Steins von Rosetta. Sogar eine pazifische Abteilung mit Masken, Waffen, Kanus und Alltags- und Gebrauchsgegenständen der polynesischen Inselvölker. Und es gibt sogar ein Skelett eines Ichthyosaurier und eines Plesiosaurier da, was sehr selten ist, da sie aus der Frühzeit der Dinos stammen.
Das Schönste aber kam zum Schluss. Damit hatte ich so gar nicht gerechnet und es war mir auch nicht so bewusst. Die Staatliche Bibliothek von Südaustralien, besonders der Mortlock Flügel, gehört ganz offiziell zu den 20 schönsten Bibliotheken der Welt. 23.000 Bücher in einem Gebäude im Stil der französischen Renaissance von 1884. Die Atmosphäre in diesem Raum mit 2 Galerien, dunkles Holz, gedämpftes Licht, Messing, der Geruch von altem Leder und Papier und Stille – herrlich! Eine Ecke meines ganz persönlichen Himmels sieht gewiss so aus!