Sonntagsmesse und japanischer Garten

Tja heute am Sonntag ist es nicht leicht, etwas sinnvolles zu unternehmen. Also bin ich mal los in den Norden der Stadt. Der ganze Stadtkern von Adelaide ist ja komplett umgeben von einem 600 Meter breitem grünen Gürtel, dem Parkring. Übrigens wurde die Stadt nach der britischen Königin Adelheid von Sachsen-Meiningen benannt und wurde ausnahmsweise nicht als Sträflingskolonie gegründet. Ein Beiname der Stadt lautet auch: Die trockenste Stadt im trockensten Staat des trockensten Landes des trockensten Kontinents der Welt. Das allerdings kann ich so nicht bestätigen. Auch heute hat es wieder geregnet. Aber zurück zum Sonntag. Obwohl ich natürlich wusste, daß Sonntags früh die Messe in der Kirche stattfindet, bin ich trotzdem hin. Ich hoffte, vorab noch einige Fotos machen zu können. Leider hat sie pünktlich zum Gottesdienst geöffnet und viele Fotos sind es so nicht geworden. Aber, freundlich wie sie sind, wurde ich eingeladen, doch teilzunehmen. Und neugierig wie ich war, habe ich angenommen. Zum ersten mal habe ich eine Messe, mal abgesehen von Weihnachten, komplett miterlebt. Es ist ja eine englische Kirche und auch die Messe wurde natürlich auf englisch gehalten. Komplett mit Kerzen, Weihrauch, Chorälen und Orgelmusik, Predigt und Heiliger Kommunion. Nun, sehr viel hab ich nicht verstanden, doch interessant war es schon. Das lag aber auch an dem australischen Dialekt. Trotzdem war es sehr, wie soll ich sagen, feierlich? heilig? mysteriös? Den Glauben an sich kann ich immer noch nicht nachvollziehen, der Tradition und den damit verbundenen Handlungen gilt aber immer noch mein Verständnis und Respekt. Jeder nach seiner Fasson.

Danach war mir allerdings auch nach Kontrastprogramm zumute. Im Süden der Stadt gibt es einen japanischen Garten, der Himeji Garten. Nun ich war ja 2019 in Himeji in Japan und hab auch die weiße Burg mit ihrem Garten besucht. Dem Vergleich kann der hiesige Garten natürlich nicht standhalten. Aber er ist hübsch angelegt mit beschnittenen Bäumchen, einem Teich mit Bach und Trittsteinen und einem geharktem Kiesgarten. Nur die Koi Karpfen fehlen und er ist nicht sehr groß, der Garten. Aber immerhin! Schließlich ist Himeji eine Partnerstadt von Adelaide.

Der Rückweg führte mich durch die Stadt und da hab ich noch mal was Neues ausprobiert. Ich hab mir so einen E-scooter Roller geschnappt. Aufregend! Einfach zu bedienen. Eine kleine Spielerei und für kurze Strecken gar keine schlechte Idee. Sehr simpel zu bedienen, geht alles über die App. Leider wird man in verkehrsberuhigten Zonen ausgebremst und auf 10km/h gedrosselt. Sonst rast er mit 15 km/h davon, immerhin doppelt so schnell, als wenn man zu Fuß unterwegs ist. Letztlich halb so teuer wie ein Uber, aber doppelt so teuer wie der Bus. Übrigens gibt es hier 4 kostenlose Buslinien, die ich hauptsächlich nutze. In Melbourne hatte ich noch eine Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel gekauft, per Handy natürlich, und jetzt versuche ich krampfhaft mein restliches Guthaben zurück zu bekommen. Ist auch etwas blöd. Aber reicht auch für heute. Morgen ist wieder Kultur angesagt!

Himeji Garten in Adelaide
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