Zu Land und Wasser

Also nachdem ich heute wieder lange unterwegs war, Meilen zu Fuß, viel im Bus und eine Runde im Hafen, muss ich leider feststellen: San Francisco ist nicht meine Stadt. Wenigstens nicht bei dem, was ich bisher gesehen habe. Der ständige Nebel, der über der Westseite und damit oft über mir hängt, verdirbt mir das Gemüt. In der Sonne wird es oft schön warm, doch kommt man in den Schatten, ist sofort viel zu kalt. Dazu weht ständig ein kalter Wind und macht es nicht besser. Laufe ich durch die Stadt, riecht es an jeder zweiten Ecke höchst unangenehm. Es liegt viel Dreck auf den Straßen, auch wenn die Stadtreinigung täglich unterwegs ist. Die Busse, auf die ich leider angewiesen bin, sind oft verspätet und auch recht teuer im Vergleich. Ganz im allgemeinen ist es ein teures Pflaster hier. Und die Sehenswürdigkeiten sind nicht wirklich alle nah beieinander und zu Fuß erreichbar. Wenigstens nicht bei meinen Touren. Also alles in allem: es gibt schönere Städte. Ich wollte heute die City Hall, also das Rathaus, anschauen, was ja schon recht beeindruckend ist. Leider war es, entgegen der Info auf Maps, zu. Die umliegenden ebenfalls sehr imposanten Gebäude, wie die Oper, die Symphonie, das Ballett, auch alles dicht und nicht zu besichtigen. Mir fehlt auch die Kultur, große Kirchen und Kathedralen, große Kunstmuseen. Hab ich bisher noch nicht gefunden… Also machte ich mich wieder auf den Weg. Die berühmten „Painted Ladies“, eines der vielgepriesenen Sehenswürdigkeiten der Stadt, sind zwar noch immer bunt bemalt, aber mehr auch nicht. Es sind sechs viktorianische Giebelhäuser des 19.Jahrhunderts, wie es aber eigentlich recht viele davon gibt. Ich versteh nicht ganz, was diese nun so sehenswert macht. Na egal, wenigstens hatte man von dort aus einen netten Blick auf die Skyline. Zum Schluss taperte ich nochmal zurück zur Pier. In einer Nussschale von einem Boot machte ich eine kleine Hafenrundfahrt, was ich ohnehin vorhatte. Allerdings in der Hoffnung, die Brücke endlich einmal komplett zu sehen. Ja Pustekuchen: wieder nix. Morgen letzte Chance, doch laut Wetterbericht sehr gering. Die Chance. Die Brücke zu sehen. Und dann wird’s auch echt Zeit, hier zu verschwinden. Wie gesagt, so wirklich unbeschwert und entspannt fühle ich mich hier nicht.

Painted Ladies in San Francisco

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