Kaum war ich einen Monat zu Hause, um mich zu erholen, stehe ich nun schon wieder an gleicher Stelle, wie zu Beginn meines letzten Einsatzes. Ich liege auf Reede vor Gran Canaria. Diesmal ging es tatsächlich recht schnell – ruckzuck finde ich mich wieder an Bord und habe die gleiche Aussicht wie vor 6 Monaten. Verrückt. Es fühlt sich ein kleines bisschen wie ein deja vu an. Nur einige wenige Details haben sich geändert. Die Kabine ist zwar gleich eingerichtet, aber etwas kleiner. Und der Ankerplatz hat sich leicht verschoben. Aber die Aussicht ist ähnlich, die Temperaturen sind gleich und irgendwie fühlt sich alles andere sehr vertraut an. Nur bin ich jetzt auf der Bella und nicht auf der Perla. Was an sich schon ein großer Vorteil ist.
Sehr viel mehr kann ich so auch gar nicht berichten. Ich versuche, die Zeit möglichst sinnvoll totzuschlagen, was aber nicht so einfach ist. In Quarantäne hat man halt nur eingeschränkte Möglichkeiten. Aber die Verpflegung ist gut, der Service sogar besser. Und das Wetter ist gewohnt angenehm. Die Sonne versucht durch gelben Sahara Staub zu dringen, und wird zur Mittagszeit doch ziemlich heiß. Es weht ein laues Lüftchen, und vor dem Schiff versuchen sich einige Surfer über Wasser zu halten. Viel mehr Abwechslung gibt’s also nicht.
Was mich hier in diesem Einsatz erwartet, kann ich noch nicht mal erahnen. Ich weiß nur, das die Bella derzeit keine Gäste hat und auch bis auf weiteres keine geplant sind. Ich weiß noch nicht mal, wie viele Kollegen derzeit an Bord sind. Aber ist es ist sehr ruhig. Ob und wann noch Crew oder Gäste an Bord kommen, kann hier keiner so genau sagen. Also machen wir das beste draus. Irgendwas wird schon passieren, sonst hätte man uns nicht an Bord geholt. In 10 Tagen weiß ich mehr… erstmal ist es schön, wieder „zu Hause“ zu sein.